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1. Deutsche Geschichte für evangelische Volksschulen - S. 23

1901 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
Iii. Die Zeit der Lehen-herrschaft. _23 Burg setzte. Dieser Gebrauch ist bei den Adeligen bis auf den heutigen Tag geblieben. _ , . 3. Erziehung des Ritters. Schon in frher Jugend wurde der adelige Knabe fr den Ritterstand erzogen und vorbereitet. Bis zum siebenten Lebensjahre wuchs er im Elternhause unter dem Einflsse und der Pflege der Frauen auf. Dann kam er gewhnlich als Page an den Hof des Lehensherrn, wo er bis zum vollendeten vierzehnten ^ahre Pagendienste verrichtete, d. h. bei Tische diente, Botschaft trug und deral. Schon jetzt wurde er unterwiesen, da Gott lieben und Frauen ehren die ersten Pflichten des knftigen Ritters seien. Zugleich lernte er Pferde tummeln, die Armbrust spannen und das Schwert handhaben; er rang, klomm, lief und sprang bis zur volligen krperlichen Ausbildung; auch Singen und Saitenspiel, manchmal sogar fremde Sprachen wurden gelehrt. Vom fnfzehnten Jahre an folgte er seinem Herrn als Knappe in den Kampf, trug ihm die schwere Rustung und Bewaffnung nach und fhrte das Ro vor Treue gegen den Herrn war die erste Pflicht des Knappen. Oft nahm er, im zweiten Gede stehend, auch am Kampfe teil. Rettete er m der Schlacht semen Herrn, so trug er den grten Ruhm davon, den ein adeliger Jungling sich erwerben konnte. 4. Ritterschlag und Turnier. Mit dem einundzwanzigsten Jahre qelanqte der Knappe durch den Ritterschlag oder die pr Ritterwrde. Der Ritterschlag wurde unter groen Feierlichkeiten erteilt Der junge Ritter kniete nieder und erhielt mit der flachen Degenklinge drei Schlge auf Hals oder Schulter, wobei die Worte blich waren: Im Namen Gottes, des heiligen Michael und Georg schlage ich dich zum Ritter!" Im vollen Schmucke der Waffen, mit Helm und Schild, Schwert und Lanze schwang er sich dann aufs Rotz und sprengte davon. Dem Ritterschlage folgte gewhnlich ein Turnier zur Lust und Freude aller Teilnehmer. Die Turniere waren rjer-liche Kampsspiele, bei denen die Gegner zu Ro miteinander kmpften. Wer die meisten Gegner aus dem Sattel gehoben hatte, erhielt von den zuschauenden Damen den Dank" oder Preis: emen Helm oder ein Schwert, goldene Kette, gestickte Feldbinde oder irgend em anderes Kleinod. 5 Der Ritter im Kampf. Wollte der Ritter zum Kampf, so rstete er sich: leate den Eisenpanzer an. bedeckte das Haupt mit einem Eisenhelm, nahm Schwert, Schild und Lanze, schwang sich auf sein Ro und zog davon. Seine Knappen folgten ihm. Wie der Ritter, fo erschien auch sein Lehensherr gepanzert und hoch zu Rotz mit wallendem Helmbusch. In der Schlacht flog der Ritter nach Willkur durch die Reihen der Kmpfenden und suchte sich einen Gegner zum Zweikampf; dann schlugen die Schwerter zusammen, Helme barsten, Lanzen stieen krachend auf die-Schilde, Speerschste brachen, und Ritter strzten aus dem Sattel. Da hatten die Hausen zu Fu einen schweren Stand; denn mit Pfeil und Armbrust war gegen den Panzer des Ritters wenig auszurichten.
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