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1. Das Altertum - S. 76

1894 - : Buchner
76 Man unterschied drei Stilgattungen, deren Merkmale zunchst die Sulen sind: a) den dorischen oder strengen Stil, b) den jonischen oder leichteren Stil, c) den korinthischen oder reichen Stil. a) Die dorische Sule ist ohne Fu (Basis), der starke, nach oben mig abnehmende Sulenschast hat Kaimelren oder Hohlkehlen, d. h. vertikale Rinnen; der Knauf (das Aapitl) besteht aus dem rundlichen Echlnus und dem viereckigen Umus; darber lagert der Hauptbalken (der Architrav), der seinerseits den Fries (oder Abschlustreifeu) trgt, bestehend aus deu Triglyphen (Dreischlitzen) und den Metpen (Zwischenplatten), die mit Reliefs (erhabenen Bildwerken) geschmn?t sind. Das Dach ist ein fanft geneigter Giebel, dessen Vorder- und Rckseite (die Giebelfelder) eben-falls mit Darstellungen aus der Götter- und Hervengeschichte ausgefllt sind. Beispiele: Die Tempel von Pstum (in Unteritalien); in Athen der Theseus-tempel; dann aus der Pcrikleischen Zeit: der Parthenon, erbaut von Iniuus (30 m breit, 70 m lang, 20 m hoch; die Hhe der Sulen (10 m) betrgt 5 V2 untere Sulenburchmesfer) 1i fobann die von Mnesikles erbauten Propylen (Thor-gebube); vgl. die von König Ludwig erbaute Nachbilbung der Propylen in Mnchen, sowie die Walhalla bei Regensburg. b) Die jonische Sule ruht auf einer runben Basis, der Schaft ist schlank (die Hhe betrgt gewhnt 89 untere Durchmesser), die Kaimelren sind tiefer gefurcht. Eine Perlenschnur (Astragon) verknpft den Schaft der Sule mit dem Kapitl, auf den Echinus mit dem Eierstab folgt ein in Voluten ober Schnecken anslanfeubes polsterartiges Tragglieb. Der Architrav ist in brei Streifen gegliebert, der Fries ohne Triglyphen mit fortlaufeuben Bilbwerken geschmckt. Beispiele: Das Erechtheion, ein beraus zierlicher Tempel der Athene Polias und des Poseibon-Erechtheus auf der Akropolis mit der schnen Karyatiben-halle, wo die Sul?n durch die Figuren athenischer Festjungfrauen ersetzt sinb; ferner das Tempelchen der/^Rife Apteros, der ungeflgelten Siegesgttin, auf einem Vorsprang der sblick^p Burgmauer von Athen. (Moderne Nachbilbung: die Glyptothek in Mnchen.) c) Die korinthische Sule hat einen Blumenkelch als Kapitl, bestehenb aus mehreren Akanthus- (Brenklau-) Blttern. Diese Sulenorbnung kam erst spter auf (Beispiel: das choragische Denkmal des Lysikrtes in Athen, ein schlanker Rundbau, errichtet im 4. Jahrh. v. Chr. zur Aufstellung eines in einem musischen Wettkampf errungenen Dreifues) und wrbe wegen der greren Pracht von den Rmern und den Neueren bevorzugt. i Der Tempel stand bis 1687 im ganzen unversehrt; in diesem Jahre aber wurde er bei einer Beschieung des tiirkischen^Athe^s durch die Benetianer zerstrt.
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