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1. Das Altertum - S. 101

1894 - : Buchner
101 Lebens wahrheitsgetreu vorzufhren suchte. Von ihrem Hauptvertreter Menander (um 350), dessen Feinheit von den alten Kunstrichtern ber-einstimmend gerhmt wird, sind keine vollstndigen Stcke, sondern nur Fragmente, namentlich eine Reihe schner Sentenzen, und die Nachdichtungen der rmischen Lustspieldichter (namentlich des Terenz) erhalten. Von den Wissenschaften trat in diesem Zeitraum neben der Redekunst, deren im Zusammenhang mit der politischen Geschichte (bei Demosthenes, s. S. 98) gedacht ist, namentlich die Philosophie hervor. Platon. der im Jahre der Einnahme Olynths achtzigjhrig starb, hatte die philo-sophische Darstellung durch reichen Gedankengehalt und schne dichterische Sprache ^ zu einer Hauptgattung der Literatur gemacht. Auf Platon, den / Begrnder der akademischen Schule, folgte Aristoteles aus Stagira <fv" auf Chalcidice (384322), der Grnder der peripatetischen2 Schule, der Erzieher des groen Alexander. *Dte groe Macht der Persnlichkeit des Sokrates, des Philosophen aus dem Volke, zeigt sich in der Flle von Anregungen, die er ausgestreut, in der Menge eigenartiger Denker, die er herangebildet hat. Man unterscheidet: 1. die eigentlichen Sokratiker, wie Xenophon und der ltere s ch i n e s, welche, in den Fustapfen des Meisters wandelnd, vom Menschen Selbstprfung und ein sittliches Leben verlangten; 2. die Cyniker, so genannt nach dem athenischen Gymnasium Kynosarges, wo Antisthenes Bedrfnislosigkeit und Zurckgehen auf den Naturzustand lehrte, eine Lehre, die dann von Diogenes aus Sinope, dem Zeitgenossen Alexanders, auf die Spitze getrieben wurde. 3. Die Hedoniker oder Cyrenaiker, so genannt nach Aristipp von Cyrene, welche umgekehrt in der Kunst des feineren Lebensgenusses (ijsov?]) und der Vermeidung unangenehmer Eindrcke 3 die Aufgabe des Menschen erblickten. Alle die Genannten berragt durch Tiefe und Schwung der Gedanken Platon, dessen Hauptwerke schon S. 92 erwhnt sind, weil sie sich zum Teil auf Sokrates beziehen. Nach Platon ist die sichtbare Welt nur ein unvollkommenes Abbild der vollkommenen und unvergnglichen Urbilder oder Ideen (idicu od. sidrj); auch die menschliche Seele, durch welche wir, wenn sie losgelst ist von den krperlichen Empfindungen und Bedrfnissen, die Ideen erkennen, ist unsterblich und den Ideen 1 ^Platon war in seiner Jugend Dichter gewesen. der Platons Bedeutung als Schriftsteller urteilt Ranke: Beim Lesen der platonischen Dialoge empfindet man den Einklang von Form und Inhalt, glcklicher Erfindung und treffendem Ausdruck; sie sind die Arbeit eines groen Schriftstellers. Nirgends zeigt sich mehr, welchen Wert Durcharbeitung und Gestaltung fr alle Zeit hat.'' 2 So genannt von ne^natelv ambulare, weil Aristoteles im Aufundabgehen zu lehren liebte. 3 So blieb Aristipp von den letzten Lebensstunden des Sokrates fern.
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