Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Die Sagen von den Göttern und Heroen der Griechen und Römer - S. 38

1873 - Düsseldorf : Druck und Verlag der L. Schwann'schen Verlagssammlung
38 Knigs Minos von Kreta. Dionysos vermhlte sich mit ihr, als Theseus ihn auf Naxos verlassen hatte. Ihre Shne waren Oinopion (Weintrinker), Euanthes (der Blhende) und Staphylos (Traubenmann). War aus die vorgedachte Weise die Verehrung des Dionysos allgemein in Griechenland verbreitet, so waren die Feste, welche man ihm zu Ehren in Attika feierte, die berhmtesten von allen und-bten auf die griechische Literatur einen ganz besonderen Einflu aus. Diese dionysischen Feste bildeten einen Festkreis, der aus vier Hauptfesten bestand. Das erste Fest waren die kleinen oder lndlichen Dionysien im attischen Monat Poseideion (Dezem-ber>Januar), wo auf dem Lande die Weinlese stattfand. Den Haupt-teil der Feier bildete ein Zug der Familienglieder zu dem Dpfeiv womit allerlei Ergtzlichkeiten, Tnze, Scherze und Neckereien vor-kamen. Dann folgte im Monat Gamelion (Januar-Februar) das Fest der Lenaien, das Kelterfest, mit einem groen Schmause, zu dem das Fleisch von der Stadt geliefert wurde. Auch wurde wieder eine Prozession gehalten, bei der ebenfalls allerhand Scherze und Neckereien ausgebt wurden. Im sol-genden Monat Anthesterion wurde dann an drei verschiedenen. Tagen das Fest der Anthesterien gefeiert, dem schlielich int Monat Elaphebo lion (Mrz-April) die groen oder stdtischen Dionysien sich anschlssen.' Diese dauerten mehrere Tage^ und wurden mit groer Pracht gefeiert, so da nicht allein aus ganz Attika, sondern sogar aus weiter Ferne Fremde nach Atheu kamen, um diesen groartigen Festlichkeiten beizuwohnen. Ein altes Holzbild des Gottes wurde in einer glnzenden Prozession herum-getragen, wobei von Chren Dithyramben zu Ehren des Gottes vorgetragen wurden, welche von den berhmtesten Dichtern zu diesem Feste gedichtet waren. Dann wurden auch Komdien und Tragdien an. zwei auf einander folgenden Tagen mit der grten Pracht aufgefhrt, die in dem reichen und kunstliebenden Athen nur erdacht werden konnte. An diesen Festen stritten die grten dramatischen Dichter Griechenlands oder vielmehr Athens um den Siegespreis, und wie die dionysischen Feste berhaupt zur Ausbildung der dramatischen Poesie die Veranlassung gegeben haben, so haben sie auch vor-zglich dazu beigetragen, da dieselbe bei den Athenern die hchste Vollkommenheit erlangte, die wir noch heute bewundern.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer