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1. Geschichte des Mittelalters - S. 14

1896 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
14 Das Mittelalter. Christlich-germ. Staaten auf dem Boden des rm. Reiches. Ripuarier standen. Aus dem Geschlechte der Merowinger herrschte in Tournay ein König Childerich (f 481), dessen Grab daselbst 1653 aufgefunden wurde; die gefundenen Schtze sind leider 1831 aus Paris gestohlen worden und spurlos verschwunden. Childerichs Sohn Chlodovech oder Chlodwig Ludwig (481511) herrschte nur der einen Teil der Salier, ward aber der Grnder des groen frnkischen Reiches, aus dem spter Frankreich und Deutschland hervor-gingen. Zuerst machte der junge Fürst dem letzten Rest rmischer Herr-schaft, welchen Syagrius, der Sohn des gidius, in Gallien behauptete, ein Ende. Im Bunde mit einem andern Frankenknig besiegte er denselben 486 bei Soissons, lie den vom Westgotenknig Alarich Ii. ausgelieferten Flchtling umbringen und bemchtigte sich des Landes bis zur Seine, dann bis zur Loire. Seinen Sitz schlug er zu Soissons, seit 507 zu Paris auf. Im Jahre 496 (?) entschied Chlodovech durch einen Sieg den alten Streit mit den Alemannen um das Land am Mittel- und Oberrhein. Irrtmlich hat man einen Kampf des ripuarischen Knigs Sigbert mit den Alemannen bei Tolbiacum (Zlpich) mit diesem Siege in Verbindung gebracht. Der Schauplatz der Alemannenschlacht Chlodovechs ist nicht bekannt. Der grte Teil des Volkes unterwarf sich der frnkischen Herrschaft und bildete ein Gegengewicht gegen die Romanisierung des Volkes der Franken; die brigen stellten sich unter den Schutz des Ostgoten Theoderich, wurden aber spter von Witiges, dem Enkel Chlodovechs, dem König Theudebert berlassen (536) Der nrdliche Teil des alemannischen Gebietes wurde von Franken, Vorzugs-weise Chatten, besiedelt. Da drangen^ die Ortsnamen auf -bach, -berg, -born, -feld, -statt, -scheid unter die alemannischen -Weiler, -ach, -brunn, -felden, -Hofen, -ingen, -wangen. -beuren, -statten, -schwand. Die Bildungen mit -heim, -Hausen, -dorf sind beiden Stmmen gemein. Mit der Alemannenschlacht steht die Bekehrung Chlodwigs zum Christentum in Verbindung. In der Bedrngnis der Schlacht rief er den Gott seiner katholischen Gemahlin Chrotechildis (Chlotilde), einer burgun-bischen Prinzessin, um Beistand an und gelobte, Christ zu werden, falls er siege. Das Glck der Schlacht wandte sich zu seinen Gunsten. Und so lie sich der König, seinem Gelbde getreu, vom Bischof Remigius zu Reims im Glauben unterrichten und empfing mit 3000 seiner Krieger am Christ-feste 496 daselbst die heilige Taufe. Beuge den Nacken, ein sanfter Sigamber" redete ihn der Heilige an , bete an, was du verbrannt, verbrenne, was du angebetet hast!" Freilich war mit dieser Bekehrung nur eine christliche Grundlage gewonnen. Denn noch lange zeigt die Geschichte der Franken ein fast unerhrtes Schauspiel von Treulosigkeit, Grausamkeit, Wollust und Hab-gier; aber die Annahme des Katholicismus, die kein wohlberlegter Akt
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