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1. Geschichte des Mittelalters - S. 108

1896 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
108 Das Mittelalter. Das Deutsche Reich u. die Vormacht des rm.-deutsch. Kaisertums. Bei seinem Tode herrschte in Deutschland und Italien vollstndige Anarchie. Otto hatte sich schwere Fehler in seiner nationalen Aufgabe zu schulden kommen lassen, da er fr Polen in Gnesen (1000) wie fr Ungarn in Gran Metropolen schaffen lie und durch die Erhebung der Fürsten in beiden Ln-dern zu Knigen tatschlich deren Unabhngigkeit vom Deutschen Reiche be-grndete. Er schdigte in der Erzdicese Magdeburg das ganze Deutschtum im Osten. Wie wenig der Aufenthalt des deutschen Knigs die Sympathien der Italiener besessen, zeigt die Erhebung des Markgrafen Arduin von Jvrea zum König der Lombarden. Der deutsche Episkopat, an der Spitze Willigis, war mit dem Rmischen Stuhle zerfallen. Der deutschen Reichs-insignien bemchtigte sich Herzog Heinrich von Bayern, des Znkers Sohn, als nchster Verwandter des verstorbenen Kaisers. Aber neben ihm griffen nach der Krone der wackere Eckard von Meien und der Herzog Hermann von Schwaben. Doch gewann Heinrich die Anerkennung der Franken und Sachsen. Eckard fiel, von persnlichen Feinden erschlagen, in Plde am Sd-fue des Harzes. Hermann leistete 1004 zu Bruchsal (in Baden) den Lehenseid. 5. Heinrich Ii. der Keilige (10021024). Hatte Heinrich nicht ohne Mhe, auch nicht ohne manche Zugestndnisse die Krone erhalten, so wahrte er deren Ansehen mit krftiger Hand im Kampfe gegen unruhige deutsche Fürsten wie in Italien und im Osten. Schon 1004 hatte er seine Stellung derart gefestigt, da er nach Italien ziehen konnte. In Pavia erhielt er die lombardische Krone die Ottonen hatten sich nicht krnen lassen ; aber in der Nacht entstand ein furchtbarer Aufruhr, bei welchem die Stadt in Flammen aufging; nur die Tapferkeit der Deutschen rettete dem Könige das Leben. Erst im Jahre 1013 begab er sich zum zweitenmal nach Italien und empfing in Rom aus der Hand des von ihm anerkannten Papstes Benedikt Viii., gegen welchen die Crescentier einen Gegenpapst Gregor erhoben hatten, im Vatikan mit seiner Gemahlin Kuni-gunde (14. Februar 1014) die Kaiserkrone. Die aufstndischen Rmer em-pfnden seinen Arm; Arduin entsagte aus freien Stcken der Krone. Zum drittenmal unternahm Heinrich Ii. 1021 einen Zug nach Unteritalien gegen die Griechen, wobei ihn die Normannen untersttzten; er machte einige Eroberungen, sah sich aber bald durch Krankheiten zur Heimkehr gentigt. Besonders viel machte ihm der khne Herzog Boleslaw I. Chrobry von Polen zu schaffen, gegen den er drei Kriege zu führen hatte (10041018). Dieser hatte einen Bruderzwist in dem herzoglichen Hause von Bhmen benutzt, um sich zum Herrn dieses Landes zu machen. Er grndete eine furchtbare slavische Macht, die im Osten bis Kiew reichte, und blieb schlielich gegen Anerkennung der deutschen Oberhoheit im Besitz von der Lausitz und
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