Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Geschichte des Mittelalters - S. 181

1896 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
Die letzten Kreuzzge. 181 Den Winter brachte er auf Cypern zu. landete im Mai 1249 in gypten und bemchtigte sich am 2. Juni der Stadt Damiette so leicht, da er und sein Heer darin eine besondere Gnade des Himmels erblickten. Allein das Glck blieb ihm nicht treu. Eine unbesonnen vorauseilende Schar unter dem Grafen Robert von Artois, Ludwigs Bruder, wurde von den Mamelucken vernichtet. Der König selbst geriet durch berschwemmung, Seuchen und Mangel in solche Bedrngnis, da er sich mit dem Reste des Heeres ergeben mute (April 1250). Als Gefangener erwarb sich Ludwig die Achtung der wilden Mamelucken in dem Grade, da sie nach der Ermordung ihres Sultans sogar daran dachten, den Frankenknig zum Sultan zu erheben. Schlielich mute er seine und seiner Kriegsgefhrten Freiheit mit der Aufgabe aller Eroberungen erkaufen. In Palstina richtete er nichts aus und kehrte auf die Kunde vom Ableben seiner Mutter nach Hause zurck. Der Eindruck, den das Unglck des frommen Knigs auf die Christen hervorbrachte, war ein heilloser. Viele verzweifelten an dem Christentums und schalten die Kreuz-Prediger Lgner, da sich Mohammed mchtiger gezeigt habe als Christus. Ludwig selbst verzweifelte nicht und hielt sich durch sein Gelbde auch ferner gebunden. Die morgenlndischen Christen hatten so wenig wie ihre abendlndischen Brder gelernt, sich zusammenzuschlieen und in Eintracht den gemeinsamen Feind zu vernichten. Unter dem mchtigen Sultan Bibars, der die Sul-tanate von gypten und Syrien vereinigte, verloren die Christen einen Punkt nach dem andern, 1268 auch Joppe und Antiochien. Nicht nur der Hader und die Selbstsucht der Fürsten und Ordensritter, sondern namentlich die Feindschaft der eiferschtigen Seemchte Venedig und Genua trug die Schuld an allen Einbuen. Noch einmal ergriff König Ludwig Ix. die Waffen fr die Sache der Christenheit. Dieses Mal wandte er sich gegen Tunis; ein flchtiger Prinz hatte ihm versprochen, Christ zu werden, wenn er ihm die Herrschaft der die leicht zu erobernde Stadt verschaffe; zugleich bewog ihn wohl die Rcksicht auf seinen Bruder Karl in Neapel, der den Besitz der gegenberliegenden Kste von Afrika zur Sicherheit seines Reiches fr not-wendig hielt. Allein während der Belagerung brach in dem Lager eine pestartige Krankheit aus, die auch Ludwig hinraffte (25. August 1270). Die Kreuzfahrer kehrten mit der Leiche ihres Knigs unverrichteter Sache zurck. Der Tod Bibars' htte den Christen die Mglichkeit gegeben, Palstina wiederzugewinnen und Europa vor den Trken zu bewahren. Aber die Bitten und Ermahnungen der Ppste verhallten. Der Sinn fr das hohe Ziel war erloschen; die Griechen aber standen eher im Bunde mit den Saracenen als gegen sie. Unter den morgenlndischen Christen dauerte die Zwietracht fort. Sultan Kilawun eroberte 1289 Tripolis und zerstrte es. Seinen Plan,
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer