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1. Geschichte des Mittelalters - S. 199

1896 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
Kultur des Mittelalters: Die geistlichen Ritterorden. 199 begann er 1305, ein Jahr nachdem er die Mildthtigkeit, Freigebigkeit und Frmmigkeit des Ordens dankbar anerkannt hatte, mit Hilfe ganz verkommener Persnlichkeiten die Verfolgung desselben, der zudem durch sein Eintreten fr Bonifatius Viii. seinen Grimm herausgefordert hatte. In tckischster Weise lockte er 1307 den ehrwrdigen Gromeister Jakob de Molay nach Paris und lie ebenso hinterlistig als gewaltthtig in der Nacht vom 12. auf den 13. Oktober 1307 diesen im Schlosse Temple zu Paris, wo einst Ludwig Xvi. als Gefangener die Snden seiner Ahnen den sollte, mit 140 Rittern verhaften und sofort die grlichsten Anklagen verffentlichen. Ohne Rcksicht auf die Einsprache des Papstes, dem der Orden unmittelbar untergeben war, wider das Rechtlose des ganzen Verfahrens, erprete der habgierige Tyrann durch die schrecklichste Folterung der Verhafteten die ntigen haarstrubenden Gestndnisse und lie die Widerrufenden als Ketzer verbrennen, im Jahre 1313 auch den Gromeister. Alle beteuerten noch in den Flammen ihre Unschuld, fr die sie Gott zum Zeugen anriefen. Molay soll den König vor dessen Richterstuhl gefordert haben: derselbe siechte hin und starb 1314, wenige Monate nach Papst Clemens V., der, aufs schmhlichste getuscht, schon 1312 auf Philipps Betreiben den Orden aufgehoben hatte, jedoch nicht infolge eines richterlichen Entscheides, sondern aus Vorsorge, da mit dem Orden das ob-waltende rgernis aufhre. Die Bullen, welche dessen Gter in Frankreich lagen der 1000 Ordenshuser zur Ausfhrung eines Kreuzzugs dem Könige berwiesen, sind wahrscheinlich geflscht; denn Flschungen be-ging Philipp so unbedenklich im Proze der Templer wie im Kampfe gegen Bonifaz Viii. Im Lager vor Akkon hatten 1190 Kaufleute aus Bremen und Lbeck ein Zelthofpital eingerichtet, welches Friedrich von Schwaben unter feinen be-fondern Schutz nahm. Im folgenden Jahre erkannte Papst Clemens Iii. den Hospitalsverein an, der 1198 mit Verschmelzung der Johanniter- und Templer-regel sich zu dem Deutschen Ritterorden umgestaltete, deffen Vorsteher Hochmeister" oder Deutschmeister" hie. Der erste war Hermann Walpoto. Die Mitglieder muten Deutsche von adeliger Abstammung fem. Unter dem vierten Hochmeister, Hermann von Salza (12101239), den Friedrich Ii. in den Reichsfrftenstand erhob, begannen die Deutschritter unter Konrad von Landsberg und Otto von Saleiden vom Kulmerland aus die Eroberung des heidnischen Preußen (1226), die nach 53jhrigem blutigen Kriege vollendet wurde. Ein gleichfalls geistlicher Ritterorden, die Schwertbrder, ge-stiftet 1202 in Livland, der sich mit ihnen vereinigte (1237), unterwarf Esth-land, Livland, Kurland und gewann so die Ostseekstenlnder der christlich-deutschen Herrschaft und Kultur. Nach dem Falle von Akkon (1291) verlegte der Ordensmeister Konrad von Feuchtwangen den Hauptfitz nach
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