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1. Geschichte des Mittelalters - S. 296

1896 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
296 Das Mittelalter. Kampf zwischen Frstentum u. Monarchie, Stdten u. Adel. mit Eugen Iv. (14811447), der schlielich, um auch mit den Griechen die Verhandlungen der die Wiedervereinigung besser führen zu knnen, das Konzil nach Ferrara (1437), dann wegen Ausbruchs einer Seuche nach Florenz (1439) verlegte. Dort erfolgte die Unterwerfung der griechischen Kirche unter den Papst, leider infolge des Widerstrebens des Klerus und des Volkes nur auf kurze Zeit. In Basel blieb ein Teil der Prlaten mit dem Kardinal Louis d'allemand von Arles zurck und rief durch Er-Hebung des alten Herzogs Amadeus von Savoyen, der als Einsiedler am Genfer See lebte, zum Gegenpapste ein neues Schisma hervor, in welchem die Deutschen und Franzosen lange Neutralitt beobachteten, die beiden zum Schaden gereichte. Papst Eugen sprach den Bann der das Konzil, setzte die Erzbischfe von Mainz und Trier, dessen thtigste Mitglieder, ab und hatte die freudige Genugthuung, da allmhlich auch seine bedeutendsten Gegner, die Kardinle Capranica, Cervantes, Cesarini und Nikolaus Cusanus, sowie des Gegenpapstes Felix V. Geheimschreiber, der Dichter und Jurist neas Sylvius Piccolomini, zum wahren Hirten zurck-kehrten (1446). Eine franzsische Synode zu Bourges nahm einen Teil der Baseler Reformen an und erhielt in dieser sogen. Pragmatischen Sanktion" (7. Juni 1438) eine Hauptgrundlage des sptem Gallikanismus. Fried-rich Iii. unterhandelte zwar persnlich in Basel mit den Schismatikern, willigte aber bald durch Vermittlung des in seine Dienste bergetretenen Aneas Sylvius in die Abnderung der Baseler Beschlsse und erreichte auch bei den Fürsten die Anerkennung des Papstes Nikolaus V., welcher dem inzwischen verstorbenen Eugen Iv. (f 1447) gefolgt war. Das in Aschaffen-brg eingeleitete, in Wien beschlossene Konkordat (1448) gewhrte dem Papste wieder mehr Rechte, als die Baseler zugestanden hatten, namentlich bezglich der Reservationen geistlicher Stellen und der Annaten, beseitigte aber nicht die Grundbel der deutschen Kirche: Besetzung der Bistmer und Pfrnden mit ungeeigneten, unwrdigen Adeligen, Mangel an Bildung und Sittlichkeit eines groen Teiles der Geistlichkeit. Doch trgt gerade das Baseler Konzil auch Schuld an der Fortdauer der Mistnde, weil es selbst sich gegen das Haupt der Kirche auflehnte und so mithalf, die Achtung vor dessen Autoritt zu untergraben. Den Trgern derselben mangelte es zum u^eil am Verstndnis fr ihre hohe Aufgabe; sicher aber gaben die an der Kurie herrschenden, freilich nicht leicht zu beseitigenden Verhltnisse bezglich der Abgaben, leider auch Migriffe, Nepotismus, unwrdiges Leben einzelner, genug Anlsse zu Angriffen, die mehr und mehr ausgingen von denen, welche die Begeisterung fr die klassischen Studien mit Verachtung gegen die Scho-lastik, gegen Theologen und Theologie, zuletzt gegen die Kirche erfllte. Je vollendeter in der Form diese Spott- und Schmhschriften, je saftiger die
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