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1. Geschichte der Neuzeit - S. 124

1897 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
124 Zeitalter der Glaubensspaltung (Reformation). Religionskriege. Erstze fr die Kriegskosten behielt, erhoben die Glaubensgenossen Einspruch, erreichten damit aber selbstverstndlich nichts. Ebenso beklagten sie sich bitter, weil Erzherzog Karl, darauf dessen Sohn Ferdinand dem Protestantismus in Steiermark, Krnten und Krain kraft ihres landessurstlichen Rechtes und wegen der Unbotmigkeit ihrer andersglubigen Unterthanen feste Schranken setzten und eine Gegenreformation durchfhrten. An Beschwerden fehlte es somit nicht von beiden Seiten, an Be-ngstigungen noch weniger, da auch im Ausland Katholizismus und Protestantismus miteinander rangen. In England triumphierte der Protestan-tismus der Maria Stuart und die Armada, in Polen der Katholizismus, in Frankreich neigte sich die Wagschale auf die Seite Heinrichs Iv., mit welchem deutsche protestantische Fürsten sich in Verbindung setzten. Im Februar 1591 stifteten Pfalz, Sachsen und andere evangelische Fürsten das Bndnis zu Torgau. Christian von Anhalt fhrte dem franzsischen König Heinrich Iv. ein Hilfsheer zu. Wenige Jahre spter schlssen sich einige Fürsten des sdlichen Westdeutschland in Heilbronn zusammen (1594). Mehr und mehr trat gegen die seitherige schsische Fhrung der Evangelischen, gegen die Lutheraner, die calvinistische Pfalz, gesttzt durch Frankreich, in den Vordergrund. Nach der Donauwrther Achtsvollstreckung ver-lieen Pfalz, Brandenburg und neun kleinere Stnde unter Protest den Reichstag (1608). Nach lngern Verhandlungen verbanden sich am 12. Mai 1608 zu Ahausen im Gebiete von Ansbach auf Betreiben des Pflzer Kur-frsten Friedrich Iv. (15921610) mehrere protestantische Fürsten zu einem Verteidigungsbndnisse, der sogen. Union, die 1610 zu Hall in Schwaben sich erweiterte. Es traten bei: Pfalz, Hessen-Cassel, Anhalt, Wrttemberg, Baden-Durlach, Pfalz-Neuburg, die Brandenburger in Franken und der Mark sowie 15 Reichsstdte. Der Bund war, wenngleich zur Ver-teibigung des Bekenntnisses gestiftet, doch im wesentlichen ein Werk Hein-richs Iv., der anhaltenb mit deutschen Fürsten, besonbers Kasimir von der Psalz und Christoph von Wrttemberg, in Verbindung stand, und richtete sich gegen das Haus Habsburg. Wie die Spanier fr den Katholizismus eintraten, so bemhten sich die Hollnder, die damals schon den Rhein sperrten, in Deutschland ein Feuer anzuschren, um Spanien jeder Untersttzung von feiten der deutschen Habsburger zu berauben. Die Bistmer am Rhein und Main waren zur Skularisation bestimmt und die knftigen Besitzer ber-selben aus Husern der Unionsfrsten bereits bezeichnet. Nicht die Religionsgefahr der Protestanten, die sich bethren lieen, sonbern die bentsch feinbliche Politik Frankreichs hat vornehmlich die Union ins Leben gerufen. Die Fben waren viel weiter gesponnen; sie reichten von Paris der Bhmen
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