Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Geschichte der Neuzeit - S. 512

1897 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
512 Zeitalter der Kmpfe um brgerliche und nationale Freiheit. blieb jetzt mit einigen benachbarten Forts der einzige Platz in Belgien, wo die oranische Flagge noch wehte. Der Nationalkongre zu Brssel erklrte alle Ansprche des Hauses Oranien auf Belgien fr erloschen und wurde von der Ministerkonferenz der fnf Gromchte in London vorlufig anerkannt, hauptschlich infolge der englischen und franzsischen Befrwortung. Die Versuche de Potters und anderer, aus dem neuen selb-stndigen Staatswesen eine Republik zu bilden, schlugen fehl. Der bel-gische Kongre whlte den Herzog von Nemours zum König. Aber Louis Philipp, der erst abgelehnt, dann die Wahl insgeheim gefrdert hatte, um die Kandidatur des Herzogs von Leuchtenberg, des Sohnes von Eugen Beau-harnais, zu hintertreiben, versagte zum zweitenmal, nachdem der franzsischen Nationaleitelkeit Genge geleistet war, seine Einwilligung, die Lord Palmer-ston doch nicht geduldet htte. Darauf trat der Kongre in Verhandlung mit dem wegen seiner Klugheit und seines Charakters allgemein hochgeachteten Prinzen Leopold von Sachsen-Koburg, der am 21. Mai 1830 die griechische Krone ausgeschlagen hatte. Durch Vermhlung mit der Tochter des Prinzregenten, sptem Knigs Georg Iv. von England, war er eng-lischer Prinz geworden und auch nach dem frhen Tode seiner Gemahlin (1817) in England geblieben. Nachdem der belgische Kongre das Ulti-matum der Londoner Konferenz, 24 Artikel als Bedingung der Anerkennung der Unabhngigkeit Belgiens, angenommen hatte, erklrte Leopold sich bereit, den neuen Thron zu besteigen, hielt am 21. Juli 1831 seinen Einzug in Brssel und beschwor die vorgelegte Verfassung. Da aber General Chasse den Waffenstillstand kndigte und König Wilhelm I., um seine Rechte mit den Waffen zu wahren, ein Heer der die Grenze sandte, sah sich Leopold zur Verteidigung gentigt. Mit Leichtigkeit zersprengten die Hollnder bei Hasselt (8. August) und bei Lwen (12. August) die noch schlecht organi-sierten belgischen Truppen. Leopold wre verloren gewesen, fand aber mit Englands Zustimmung jetzt bei Louis Philipp krftige Untersttzung. Unter General Gerard rckten 40000 Franzosen von Maubeuge aus in Bel-gien ein. Vor dieser Macht wichen die Hollnder zurck. Trotz neuer Vermittlung der Londoner Konferenz weigerte Wilhelm sich, Belgiens Un-abhngigkeit anzuerkennen, rumte auch die Citadelle von Antwerpen nicht, bis Gerard zum zweitenmal mit einem Heere erschien und Chasse am 23. Dezember 1832 zur Kapitulation zwang. Am 9. August 1832 hatte Leopold die lteste Tochter Louis Philipps, Louise, geheiratet und durch diese Ver-mhlung sich die Freundschaft des Nachbars gesichert. König Wilhelm I. verstand sich zwar zu einem immerwhrenden Waffenstillstand (1833), hoffte aber immer noch auf einen Umschwung der europischen Politik. Erst im Mrz 1839 unterzeichnete er die 24 Artikel, durch welche freilich Belgien das
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer