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1. Geschichte der Neuzeit - S. 648

1897 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
648 Zeitalter der Kmpfe um brgerliche und nationale Freiheit. wandte er sich quer durch das Land und nahm die Hafenstadt Savannah (Dezember 1864). Hierauf zog er nach Charleston, von da nordwrts in die Gegenden, welche Lees Armee mit Lebensmitteln versorgten, und reichte wieder der Grantschen Armee die Hand, welche Richmond und Petersburg be-lagerte. Seit dem Falle des Hafens Wilmington konnte Richmond von auen keine Lebensmittel und Munition mehr erhalten. Nach schweren Kmpfen rumte Lee seine Stellungen vor Richmond, in welchem nach der Flucht des Prsidenten Davis die reinste Anarchie ausbrach (3. April 1865), und Petersburg. Bei dem Versuche, den Verfolgern zu entkommen, rang Lees Armee, die sich in einem ganz traurigen Zustande befand, nochmals vergeblich mit Grant, ergab sich dann aber notgedrungen bei dem Dorfe Appomattox-Court-house am 9. April; am 14. April streckte Johnston mit der Sdarmee vor Sherman gleichfalls die Waffen. An demselben Tage aber wurde Lincoln im Theater von dem Fanatiker Wilkens Booth erschossen; ein Mordversuch auf den Staatssekretr Seward milang. Booth wurde von Verfolgern er-reicht und gettet, seine Mitschuldigen hingerichtet. Jesferson Davis geriet am 10. Mai in der Nhe von Macon im Staate Georgia in Gefangenschaft und entging so der Rache, welche zweifellos Richter Lynch" an ihm gebt htte. Am Ende des Monats Mai 1865 endete auf allen Schaupltzen der Krieg, welcher mit furchtbarer Erbitterung gefhrt worden war, und abgesehen von der schrecklichen Verheerung, entsetzliche Opfer gekostet hatte: 294 000 Menschen die Union, 200000 die Konfderierten. Die Staatsschuld der Union war auf 27701l2 Millionen Dollars gestiegen. Der neue Prsident Johnston verfuhr mit groer Migung und. half dadurch am meisten die schweren Wunden heilen, welche der Bruderkrieg geschlagen. Die Sklaverei blieb aufgehoben, aber den Befreiten stellt der Weie nicht neben sich. Die Gegenstze zwischen dem Norden und dem Sden, zwischen Republikanern und Demokraten vermochte weder Johnston noch seine Nachfolger, darunter Grant und Cleveland die bedeutendsten sind, auszugleichen. Am schrfsten treten sie jedesmal vor der Wahl eines neuen Prsidenten hervor. Die einen sind fr den Einheitsstaat, die andern fr Decentralisation. Mit dem Pr-sidenten wechseln auch die Beamten je nach der Partei, der jener angehrt. Der Amerikaner besitzt zwar einen ungeheuern Nationalstolz und brstet sich mit den Vorzgen seines Staates; aber sein Selbstbewutsein beruht doch im Grunde auf sehr materiellen Anschauungen. Die Sucht nach Erwerb ber-wiegt das Streben nach tiefer Bildung. Der Amerikaner ist" nicht Arbeiter aus einem bestimmten Gebiet, in einem Berufe, sondern er treibt nur ein Geschft. Und dieser Geschftssinn leitet auch vielfach die innere wie die uere Politik. Der Indianer hat gegrndete Ursache, sich der Willkr zu beschweren. Der Neger ist verachtet; man sucht ihn aber auch nicht zu heben.
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