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1. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 58

1912 - Breslau : Hirt
58 Das Zeitalter Friedrichs des Groen. 35. 36. Christine aus dem Hause Brauns chweig-Bevern; 1734 wohnte er dem Feldzuge am Rheine im Lager des Prinzen Eugen bei und berzeugte sich durch eigenen Augenschein von dem Unterschiede in der Ausbildung der preuischen und der sterreichischen Truppen. Zwei Jahre spter Rheinsberg. bezog er das fr ihn ausgebaute Schlo Rheinsberg (bei Ruppin) und lebte hier in feinen dienstfreien Stunden fernen Studien und Neigungen, namentlich der Dichtkunst und dem Fltenspiele, in der Gesellschaft geistreicher Männer, die er von allen Seiten an sich heranzog; mit Voltaire trat er in Briefwechsel. In angestrengter Arbeit eignete er sich die philosophische Gedankenwelt des Jahrhunderts der Aufklrung an und entwickelte sich zu dem geistig hervorragenden Menschen, der spter als der Philosoph auf dem Throne" die Bewunderung seiner Zeitgenossen erregt hat. Antimachia- In Rheinsberg schrieb er auch den Antimachiavell", in dem er das Ideal eines Fürsten, wie es ihm vorschwebte, gezeichnet hat. Der Florentiner Staatsmann und Historiker Machiavelli (um 1500) hatte nmlich in seinem Buche Ii principe" (Der Fürst) gegenber den Herrschaftsansprchen der Kirche und den blutigen Parteifehden seiner Zeit die Not-wendigkeit einer starken Monarchie betont, dem Fürsten aber freilich auch zur Sicherung und Verstrkung seiner Macht die Anwendung von List und Gewalt empfohlen. Im Gegensatze zu diesen machiavellistischen" Ideen, von denen das ganze 17. Jahrhundert erfllt gewesen ist, bezeichnete Friedrich den Fürsten als den ersten Diener seines Staates, der nicht zum Genieen, sondern zum Arbeiten da fei. Seine erste Pflicht ist, wie Friedrich weiterhin ausfhrt, Pflege der Gerechtigkeit, da das Frstenamt feiner Entstehung nach ein Richteramt ist, seine zweite die Beschirmung und Verteidigung seiner Staaten. Diese Aufgabe ist so verantwortungsvoll, da er sie nur stch selbst anvertrauen soll. Um diese Pflichten ausben zu knnen, mu der Fürst alle seine Gaben, krperliche und geistige, ausbilden, seine eigenen Liebhabereien und Leidenschaften unterdrcken lernen. Nicht aus Ehrgeiz soll er erobern, fondertt nur wenn die Notwendigkeit ihn dazu zwingt. Besser als erobern ist die Entwicklung der wirtschaftlichen Ttigkeit eines Volkes, die Frderung der Wissenschaften, die Pflege der schnen Knste. In der Pflege der Finanzen ist der Fürst der Verwalter der ffentlichen Gelder. Vorliebe fr die etrte Nation, Abneigung gegen eine andere drfen den Blick des Fürsten niemals trben. Wirklich groe Fürsten haben stets das eigene Ich vergessen, um an das Gemeinwohl zu denken; sie haben sich jeder Voreingenommenheit sorgsam entwhnt, um ihre wahren Interessen um so mehr zu erfassen. Regierung-- 36. Die ersten Regierungshandlungen. Als Friedrich Ii. im antritt, Jahre 1740 den Thron bestieg, umfate der Preuische Staat em Gebiet von 121000 qkm (2200 Quadratmeilen) mit etwa 3y4 Millionen Einwohnern. Die jhrlichen Einnahmen betrugen 7 Millionen Staler; 9 Millionen lagen in dem Schatz ohne das nngemnzte Silber. Das Heer zhlte 83000 Mann, d. h. etwa 2'/2 Prozent der Bevlkerung. Neuerungen. Viele erwarteten, an Stelle des sparsamen Haushaltes, den der ver-storbene König gefhrt hatte, werde jetzt auch in Berlm das glanzmde Rheinberger Leben treten. Friedrich nderte jedoch nichts an den Em-
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