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1. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648
1912 -
Breslau
: Hirt
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1. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 
- S. 205
1912 -
Breslau
: Hirt
121. 122.
Der Sozialismus.
205
ersten Kaisers wurde der nach ihm benannte Kanal begonnen (1895 vollendet), der die Kieler Frde mit der unteren Elbe, also die Ostsee mit der Nordsee verbindet, dadurch der deutschen Flotte die Durchfahrt durch den Sund erspart und sie hinsichtlich der Fahrt aus einem der beiden deutschen Meere ins andere vom Auslande unabhngig macht. Als Flagge ist die des Norddeutscheu Bundes bernommen worden.
Die Verwaltung der Kaiserlichen Marine liegt dem Reichsmarineamt ob. Fr den Ausbau der Flotte ist (1906) ein Plan aufgestellt worden,
der 1917 durchgefhrt sein soll. Alsdann wird die Hochseeflotte" aus 38 Linienschiffen, 20 groen und 38 kleinen Kreuzern bestehen. Die Kopfzahl der Marine betrgt gegenwrtig der 60000 Mann (darunter fast 3000 Offiziere), die sich vorwiegend aus der seemnnischen Bevlkerung rekrutieren,
d. h. aus Leuten, die mindestens ein Jahr auf deutschen See- oder Ksten-schiffen gefahren sind oder die Seefischerei gewerbsmig betrieben haben. Die deutsche Kriegsflotte nimmt jetzt unter den Weltmchten die dritte Stelle ein, wird aber bald die zweite Stelle erreichen, während Deutschland im Bestnde seiner Handelsflotte nur von Grobritannien bertroffen wird.
Die soziale Gesetzgebung.
122. Der Sozialismus. Die grten Fortschritte, die das 19. Jahrhundert gemacht hat, verdankt es der Entwicklung der Natur-Unwesen Wissenschaften und der Technik. Mit der Verwendung des Dampfes stand, im Dienste menschlicher Arbeit hat eine neue Zeit fr das Erwerbsleben begonnen, nmlich die der Warenerzeugung in groen Betrieben, die einen neuen Stand, den der Industriearbeiter, geschaffen hat. Das Deutsche Reich, dessen Bevlkerung seit 1816 von 25 Millionen, seit 1870 von 41 Millionen auf 66 Millionen gestiegen ist, hat in den letzten Jahr-zehnten mehr und mehr das Geprge eines Industriestaates angenommen. 1870 hatte Deutschland 64 % Landbevlkerung; sie ist seitdem auf 42 % zurckgegangen. An dem Wachstum der stdtischen Bevlkerung haben die Grostdte der 100000 E. den Hauptanteil. Whrend diese 1871 kaum fnf vom Hundert der Bevlkerung beherbergten, ist diese Zahl jetzt auf 20 % gestiegen. Die Bevlkerung Rheinlands und Westfalens hat sich seit 1816 mehr als verdreifacht, die von Hessen-Nassau mehr als verdoppelt. Das Gesamteinkommen in Preußen hat sich seit dem Jahre 1815 nach dem Stande der Einkommensteuer etwa verzehnfacht. Mit dem Anwachsen der Arbeiterbevlkerung an den Mittelpunkten des Gewerbefleies, der sich immer strker entwickelte, fand die sozialistische Betrachtungsweise des wirt-Sozialismus, schaftlichen und gesellschaftlichen Lebens bei allen Kulturvlkern Eingang.
Das wirtschaftliche Leben der Gegenwart nmlich, d. h. ihre auf Erzeugung und Verwendung von Gtern gerichtete Ttigkeit, hat das Recht des einzelnen, Eigentum zu erwerben und zu besitzen und der seine Nutzung zu bestimmen, zur Voraussetzung. Diese Wirtschaftsordnung wird durch die bestehende Rechts- und Staatsordnung, deren Gestaltung sie zum Teil bedingt, geschtzt und aufrechterhalten. Sie fhrt zu einer Gliederung der Gesellschaft in verschiedene Berufsstnde; ihr entspringen