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1. Bilder aus der deutschen und brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 13

1891 - Leipzig : Peter
13 9. Die heilige Mathilde, Gemahlin Heinrichs I. Diese edle Knigin zeichnete sich durch aufrichtige Frmmigkeit, groe Wohl-thtigkeit gegen die Armen und Notleidenden, hufigen Besuch der Kranken und durch die Stiftung von Klstern und Kirchen vor vielen anderen Frstinnen rhm-lich aus. Im Kreise ihrer Familie trug sie nur einfache Kleider. Stets Hand-delte sie nach ihrem Wahlspruche: Bete und arbeite!" Soweit Mathilde nicht vom Gebete oder der Verrichtung von Werken der christlichen Barmherzigkeit in Anspruch genommen wurde, beschftigte sie sich mit Spinnen oder anderen weib-lichen Handarbeiten. Ihren Gemahl untersttzte sie in allen wichtigen Ange-legenheiten mit ihrem Rate und wute manches zu strenge Urteil desselben durch ihre Frbitte zu mildern. Heinrich erkannte auch bereitwillig an, da er seiner Gemahlin in vielen Dingen zu Dank verpflichtet sei und machte ihr mehrere Be-sitzungen zum Geschenk. Am liebsten hielten sich beide in Quedlinburg am Harz auf. Als Heinrich in Memleben an der Unstrut fhlte, da der Tod herannahte, rief er seine Gemahlin an sein Sterbelager und sprach zu ihr: Ich danke Gott, da ich nicht den Schmerz habe, dich vor mir sterben zu sehen. Niemals hat ein Mann ein so glaubensstarkes, in allem Guten rhm-licheres Weib gewonnen, als ich in dir. Du hast mich besnftigt in meinem Zorn, von Ungerechtigkeit abgehalten, mit Mitleid und Barmherzigkeit gegen die Unter-drckten erfllt und mir in allen Dingen mit ntzlichem Rate beigestanden. Habe Dank fr alles. Jetzt befehle ich dich, unsere Kinder und meine Seele dem all-mchtigen Gott und der Frbitte seiner Auserwhlten." Mathilde begab sich zur Kirche und flehte zu Gott, ihr in dieser schweren Stunde Strkung zu ver-leihen. Unterdessen war der König ruhig und ergeben in ein besseres Jenseits hinber gegangen. Als Mathilde bei ihrer Rckkehr aus der Kirche die Leiche ihres Gemahls erblickte, brach sie in Thrnen aus und sprach zu ihren anwesen-den schluchzenden Kindern: Streitet nicht um vergngliche Wrden; seht hier das Ende aller Herrlichkeit dieser Welt!" Die Leiche des Knigs wurde nach Quedlinburg gebracht und dort in der Peterskirche bestattet. Mathilde zog sich nun von der Welt zurck und widmete sich ganz einem beschaulichen Leben, der Pflege der Kranken und der Untersttzung der Armen und Notleidenden. Sie starb hochbetagt zu Quedlinburg in dem vor ihr gegrndeten Kloster und wurde daselbst neben ihrem Gemahle bestattet. 10. Otto I., der Groe. Seine Krnung. Nach dem Tode Heinrichs wurde sein ltester Sohn Otto einstimmig zu seinem Nachfolger erwhlt. Die Krnung Ottos nahm der Erz-bischof von Mainz in Gegenwart der Groen des Reiches im Dome zu Aachen vor. Der Erzbiscbof ergriff das auf dem Altare niedergelegte Schwert, reichte es dem Könige und sprach: Nimm hin dieses Schwert und mit ihm die Ge-walt, welche dir von Gott verliehen ist. Halte damit alle Feinde Christi und deines Reiches nieder!" Alsdann bekleidete er ihn mit dem kostbaren, golddurch-wirkten Krnungsmantel, indem er sprach: Wie der Mantel mit seinen Enden bis auf die Erde niederhngt, so mge er dich daran erinnern, da du bis an dein Ende eifrig fr den Glauben streiten und in der Bewahrung des Friedens nicht ermden sollst!" Hierauf bergab er ihm das Zepter mit den Worten: An diesem Zeichen lerne, da du vterlich zchtigen sollst, die dir untergeben
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