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1. Bilder aus der deutschen und brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 17

1891 - Leipzig : Peter
17 Die Weiber von Weinsberg. Der erste Hohenstaufe, der König Konrad, lag Mit Heeresmacht vor Weinsberg seit manchem langen Tag. Der Welse war geschlagen, doch wehrte sich das Nest, Die unverzagten Stdter, die hielten es noch fest. Der Hunger kam, der Hunger! Das ist ein scharfer Dorn; Nun suchten sie die Gnade, nun fanden sie den Zorn: Ihr habt mir hier erschlagen gar manchen Degen wert, Und ffnet ihr die Thore, so trifft euch doch das Schwert." Da sind die Weiber kommen: Und mu es also sein. Gewhrt uns freien Abzug, wir sind vom Blute rein!"" Da hat sich vor den Armen des Helden Zorn gekhlt, Da hat ein sanft Erbarmen im Herzen er gefhlt. Die Weiber mgen abziehn, und jede habe frei, Was sie vermag zu tragen und ihr das Liebste sei; Lat ziehn mit ihrer Brde sie ungehindert fort. Das ist des Knigs Meinung, das ist des Knigs Wort." Und als der frhe Morgen im Osten kaum gegraut, Da hat ein selt'nes Schauspiel vom Lager man geschaut; Es ffnet leise, leise sich das bedrngte Thor, Es schwankt ein Zug von Weibern mit schwerem Schritt hervor. Tief beugt die Last sie nieder, die auf dem Nacken ruht, Sie tragen ihre Eheherrn, das ist ihr liebstes Gut. Halt an die argen Weiber!" ruft drohend mancher Wicht; Der Kanzler spricht bedeutsam: Das war die Meinung nicht." Da hat, wie er's vernommen, der fromme Herr gelacht: Und war es nicht die Meinung, sie haben's gut gemacht; Gesprochen ist gesprochen, das Knigswort besteht. Und zwar von keinem Kanzler zerdeutelt und zerdreht." So war das Gold der Krone wohl rein und unentweiht. Die Sage schallt herber aus halbvergess'ner Zeit. Im Jahr' elshunbertvierzig, wie ich's verzeichnet fand, Galt Knigswort noch heilig im beutfchen Vaterlaub. Ad. von Ehamisso. 13. Friedrich I., der Rotbart (Barbarossa). Der mchtigste und berhmteste Kaiser aus dem Hause der Hohenstaufen war Friedrich I., den die Italiener wegen seines rtlichen Bartes Barbarossa nannten. Er war von mittlerer Gre und starkem Krperbau. Sein Haupt wur devon blonden Locken umwallt. Die Augen waren blau und feurig, und in seinem schnen Angesichte lagen Hoheit und Kraft ausgeprgt. Dieser treffliche Held hatte sich Karl den Groen zum Vorbilde genommen und wute die kaifer-liche Macht wieder zu dem frheren Ansehen zu erheben. Er zwang Dnemark, Polen und Ungarn, ihn als Lehnsherrn anzuerkennen und steuerte dem Raub-ritterwesen. Auch vershnte er den Welfenherzog Heinrich den Lwen, in-dem er diesem das Herzogtum Bayern zurckgab, welches der vorige Kaiser ihm entrissen hatte. Am meisten aber machte ihm Italien zu schaffen. Nach diesem Lande mute er mehrere Heereszge unternehmen, um die widerspenstigen lom-bardischen Städte, an deren Spitze Mailand stand, zu unterwerfen. Auf dem ersten dieser Zge lie sich Friedrich I. in Pavia zum Könige der Lombardei Sermond, Deutsche u. brand.-preu. Gesch. f. kath. Schulen. o
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