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1. Bilder aus der deutschen und brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 23

1891 - Leipzig : Peter
23 als Beisitzer vermummt der den Angeklagten zu Gericht. Konnte sich dieser nicht rechtfertigen oder erschien er trotz mehrmaliger Vorladung nicht, so wurde er verfemt, d. h. den Freischffen zur Bestrafung preisgegeben. Wer von diesen den Verurteilten dann traf, knpfte ihn an dem nchsten Baume auf oder erstach ihn mit einem Messer. c. Ute deutsche Hansa. Die Raubritter berfielen nicht nur einzelne, reisende Kaufleute, sondern auch ganze Warenzge. Um diese nun unbehelligt von den Raubrittern auf den Land-und Wasserstraen befrdern zu knnen, traten die Handelsstdte unter dem Vorsitze der Stadt Lbeck zu einem groen Bunde, der Hansa, zusammen. Die Hansa unterhielt eine starke bewaffnete Mannschaft, welche die Wagen und Schiffe der Kaufleute begleitete und beschtzte. Mit der Zeit gelangte die deutsche Hansa zu hohem Ansehen und solcher Macht, da sie ein bedeutendes Landheer und eine groe Flotte unterhalten konnte und in Kriegen mit mchtigen Fürsten mei-stens siegreich war. d. Ner Bauernstand. Anfnglich lebten die Bauern in gedrckten Verhltnissen. Sie waren viel-fach Leibeigene ihrer Gutsherren und muten fr diese das Feld bestellen. Viele entliefen deshalb ihren Gutsherren, siedelten sich auerhalb der Ring-mauern und Pfhle der Städte an und wurden Pfahlbrger genannt. Um ihre Lbeigenen festzuhalten, schenkten manche Gutsherren ihnen unter der Be-dingung gewisser Dienstleistungen und der Entrichtung miger Abgaben die Frei-heit. Letztere konnte nach der Bestimmung des Papstes auch durch die Betet-ligung an einem Kreuzzuge erlangt werden. Nach und nach wurden viele Bauern auf die eine oder andere Weise selbstndig und erfreuten sich selbst eines ge-wissen Wohlstandes. e. Der Grgerstand. Die Städte gelangten im Laufe der Zeit groenteils zu hoher Blte und Wohlhabenheit. Der Handwerkerstand kam durch die Vereinigung zu Znften oder Gilden zu bedeutendem Ansehen und brachte seine Erzeugnisse zu groer Vollkommenheit. Einer jeden Zunft war eine bestimmte Strae oder Gasse zu-gewiesen, welche meist nach der Art der darin wohnenden Handwerker benannt wurde. Der Name des Gewerbes ging auch hufig als Zuname auf den betreffenden Handwerker der, und so entstanden die Familiennamen Schneider, Schuster, Mller, Bcker u. s. w. Um den Verkauf der Waren zu frdern, rich-teten die Landesherrn Mrkte ein. Zu den groen Mrkten oder Messen, welche nach einer feierlichen hl. Messe erffnet wurden, kamen Kaufleute mit ihren Waren selbst aus weit entfernten Lndern heran. Von dem Wohlstande, dem Gemeinsinne und der frommen Opferfreudigkeit der Brger jener Zeit legen unter anderem die in vielen Stdten zur Ehre Gottes erbauten prchtigen Dome ein herrliches Zeugnis ab. Der wachsende Reichtum der Brger erhhte aber auch ihr Selbstgefhl und fhrte zur Selbstndigkeit und Unabhngigkeit vieler Städte von ihrem Landes-Herrn. Solche Städte, welche nicht mehr unter dem Landesherrn, sondern un-mittelbar unter dem Kaiser standen, wurden freie Reichsstdte genannt
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