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1. Vaterländische Geschichte - S. 3

1902 - Wiesbaden : Behrend
— 3 — sie dem Würfelspiel ergeben. Nicht selten wagten sie als Einsatz alles, was sie besaßen, sogar ihre eigene Freiheit. Bei den fröhlichen Gelagen machte das Trinkhorn mit Met fleißig die Runde; hier pflegte man Zu beraten, aber erst am folgenden Tage wurde der Beschluß gefaßt. Weil der Germane immer bewaffnet ging, nahmen Streitigkeiten nicht selten einen tödlichen Ausgang. 7. Stände. Heutzutage sind alle Bürger des Staates gleich in ihren Rechten und in ihren Pflichten. Bei unseren Vorfahren finden wir verschiedene Bevölkerungsklassen oder Stände, nämlich Freie und Unfreie. Die Freien, deren Vorrecht das herabwallende Haar war, zerfielen in die Gemeinfreien und die Adeligen oder Edelin ge; erstere bildeten den Kern des Volkes, letztere gehörten den angesehensten Geschlechtern an. Die Freien hatten gleiche Rechte. Rechtlos und schutzlos aber waren die Unfreien, entweder Kriegsgefangene oder Nachkommen von solchen Stammesgenossen, die ihre Freiheit verloren hatten. Sie erhielten jedoch oft von ihren Herren Ackerland und zahlten dafür eine Abgabe an Getreide, Vieh oder Zeug. Nicht viel über den Unfreien standen die Freigelassenen, da sie bei den öffentlichen Angelegenheiten nicht mitzureden hatten. 8. Verfassung und Heereswesen. Einen Gesamtstaat kannte man nicht. Bei jeder Völkerschaft, deren es mehr als 50 gab, bildete die Gesamtheit der Freien das Thing oder die Volksversammlung, welche am bestimmten Tage, zur Zeit des Volloder Neumondes, unter freiem Himmel auf der Thingstätte zur Beratung zusammentrat. Sie wählte aus den angesehensten Geschlechtern den Fürsten und den Herzog oder Feldherrn. Sie entschied über Krieg und Frieden, machte die Jünglinge wehrhaft und hielt auch Gericht über Vergehen; denn es gab noch keine besonderen Rechtsgelehrten. — Zwar bestand kein stehendes Heer wie heute, aber im Kriege zogen alle freien Männer in den Kampf; sie bildeten den Heerbann. Die Hauptwaffe war ein Speer mit, scharfer Eifenspitze; ein großer Schild aus grell bemalten Brettern und Weidengeflecht diente zum Schutze. Von Helm und Harnisch wollten sie nichts wissen, mit blqßer Brust stürzten sie sich in den Kampf. Waren die alten Deutschen auf der Wanderung, so befanden sich hinter der Schlachtordnung die Frauen und die Kinder; ihr Zuruf feuerte _ die Kämpfenden an. Die Fürsten wählten sich aus angesehenen Familien Jünglinge zur Gefolgschaft aus und wetteiferten mit ihnen um den Preis der Tapferkeit. Schimpf und Schande war es, seinen Fürsten überlebend aus der Schlacht zurückzukehren. 9. Religion. Die Religion unserer heidnischen Vorfahren war ein einfacher Natur dien st. In den Kräften der Natur sahen sie höhere Wesen. Als den höchsten Gott verehrten sie den Wodan, auch Odin genannt, den Allvater der Götter und Menschen. Als Abzeichen hat er einen Speer. Er verleiht den Sieg in den Schlachten und thront in der Himmelsburg Walhall a mit den Helden, welche in der Schlacht gefallen sind. Er sendet die Walküren oder Schlachten-
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