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1. Vaterländische Geschichte - S. 11

1902 - Wiesbaden : Behrend
— 11 — Grundstücke zu lebenslänglicher Nutznießung. Ein solches Stück hieß Lehen, die Inhaber waren Lehnsmannen, Dienstmannen, Vasallen oder Getreue. Nach dem Tode des Lehnsherrn oder des Belehnten, desgleichen, wenn der Lehnsmann seinen Verpflichtungen nicht nachkam, besonders im Falle der Treulosigkeit, konnte dieses Lehen zurückgezogen werden. Die Lehnsträger verpflichteten sich dauerndem Beistand im Kriege oder auck zu Diensten am Hofe; aus letzteren entstanden die sogenannten..Hosämter (Mundschenk, Kämmerer 2c.)._ Nach und nach wurden sämtliche Ämter als Lehen angesehen und von dem König an seine Vasallen vergeben. Aus diesen Vasallen bildete sich der A d e l, während die alten Geschlechter der Edelinge verschwanden. Aber bald gab nicht bloß der König Lehen aus, sondern auch seine eigenen großen Lehnsträger. Die Gemeinfreien übernahmen häufig von ihnen ein Gut zum Nießbrauch gegen bestimmte Abgaben und persönliche Dienste und wurden dadurch Lehnsmannen. Viele kleine Freien begaben sich ferner in den Schutz eines mächtigen Herrn, boten diesem ihr Gut an und erhielten es von ihm als Lehnsgut zurück. Sie alle wurden dadurch in ihrer persönlichen Freiheit beschränkt. So zog sich das Lehnswesen wie eine Kette hinab vom König, dem obersten Lehnsherrn, bis zum untersten Vasallen, der keinen Lehnsmann mehr hatte. Die Zahl der Freien ging so sehr zurück, daß die frühere Volksversammlung zu einer einfachen Heerschau herabsank, das Märzfeld, später Maifeld genannt. Aus dem unruhigen germanischen Jäger und Krieger war ein friedliebender Bauer geworden, der seine Besitzungen durch Rodungen weiter auszudehnen suchte. Von den Unterworfenen lernte er auch die vorteilhaftere Ausnutzung des Bodens durch die Dreifelderwirtschaft, bei welcher die Ackerflur abwechselnd Sommer- und Winterfrucht trug und im dritten Jahre brach liegen blieb (Sommerung, Winterung, Brache.) V. Die Einführung des Christentums. Sonifatius. 1. Die ersten Glaubensboten in Deutschland. Die Goten, die Langobarden und andere deutsche Völker hatten das Christentum angenommen, als sie mit den christlichen Römern in engere Berührung traten. Bei dey Franken wurde e* nach Chlodwigs Bekehrung ausgebreitet. Seit dem Anfang des 'i. Jahrhunderts zogen nun auch gottbegeisterte Männer in das Innere des heutigen Deutschland und unternahmen die Riesenarbeit, das Heidentum bei unseren Vorfahren auszurotten. Sie kamen aus dem linksrheinischen Franken und besonders aus Irland und England, wo das Christentum bereits festen Boden gewonnen hatte. So wirkte unter den Alemannen Kolumban mit seinem Schüler Gallus, dem Stifter des Klosters St. Gallen in der Schweiz; im fränkischen Mainlande predigte Kilian, St. Goar lehrte am Rhein, Lubentius au der Lahn. Emmer an begann die Bekehrung der Bayern, und Willibrord arbeitete segensreich unter den Friesen an der Nordsee. 2. Bonifatius bei den Friesen, Thüringern und Hessen. Größer als alle diese Glaubensboten war Winfried (Glücksfried), mit seinem Klosternamen Bonifatius genannt; ihm gebührt der Name „Apostel der Deutschen." Er stammte aus einem vornehmen G e s ch l e ch t e der Angelsachsen, welche im 5. Jahrhundert n. Chr. aus Deutschland in das heutige England eingewandert waren. Schon früh widmete er sich dem geistlichen
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