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1. Vaterländische Geschichte - S. 14

1902 - Wiesbaden : Behrend
— 14 — V Er durfte es sogar wagen, den schwachen König Childerich abzusetzen und sich selbst zum Könige der Franken zu erheben. Zuvor aber legte er dem Papste, mit dem er gute Freundschaft hielt, durch eine Gesandtschaft die Frage vor: Wer soll König sein, der den Namen trägt, oder der die- königliche Macht besitzt? Die Antwort fiel ganz nach seinem Wunsche aus, und nun trug Pippin seinen Mannen die Entscheidung des Papstes vor. Diese hoben ihn auf den Schild, schwangen die Waffen und jubelten ihm als König zu. Bomfatius salbte und krönte ihn, und Childerich wurde in ein Kloster gesteckt. Pippin bewies sich dem Papste dankbar. Er gewährte ihm Schutz gegen die Langobarden, entriß ihnen Ravenna und die Umgegend von Rom und schenkte das eroberte Gebiet dem Papste; das war der Anfang des Kirchenstaates, der bis znm Jahre 1870 bestanden hat. 2. Karls Regierungsantritt. Pippin hinterließ zwei Söhne, Kar l und Karlmann. Karlmann starb früh, und jetzt nahm Karl das ganze Frankenland in Besitz. Er trägt in der Geschichte den Namen „der Große" und bewies sich als ein gewaltiger Herrscher im Kriege und im Frieden. Als seine Lebensaufgabe sah er es an, alle germanischen Stämme seinem Reiche einzuverleiben und das Christentum möglichst weit zu verbreiten. 3. Kriege mit den Sachsen. Die Sachsen im Nordosten seines Reiches waren das einzige deutsche Volk, das noch an den alten Göttern festhielt. Voll Erbitterung und Haß gegen die Franken und deren Religion sielen sie wiederholt in das fränkische Gebiet ein und raubten und mordeten. Schon aus dem ersten Maiseld zu Worms (772) wurde darum der Krieg gegen die Sachsen beschlossen, der die Einleitung zu mehr als 30jährigen Kämpfen bildete. Karl drang im Lande der Sachsen siegreich bis zur Weser vor eroberte die Feste Eresburg an der Diemel (Stadtberge) und zerstörte die Jrmensäule, das größte Heiligtum der Sachsen. Nun baten die Sachsen um Frieden. Kaum aber hatte. Karl ihnen den Rücken gekehrt, so erhoben sie sich wieder unter ihrem kühnen Anführer Wittekind. Karl mußte immer neue Kriegszüge gegen die unruhigen Sachsen unternehmen. Als im Jahre 777 aus dem Maifeld zu Paderborn, dem ersten Reichstage aus sächsischem Boden viele Sachsen erschienen, Unterwerfung gelobten und sich taufen' ließen, da glaubte Karl, das Sachsenland zum Gehorsam gebracht zu haben; aber auf Anstisten Wittekinds wurde wenige Jahre später am Süntel ein fränkisches Heer überfallen und vernichtet. Dazu zerstörten die Sachsen die Klöster und Burgen und verjagten oder töteten die Priester. Auss höchste erzürnt, erlte Karl mit einem neuen Heere herbei und hielt zu Verden a. d. Aller ein schreckliches Strafgericht ab; an einem Tage sollen 4500 Sachsen enthauptet worden sein. Verzweiflung erfaßte me Sachsen, und das ganze Land erhob sich zu neuem Kampfe. Aber in zwei Schlachten wurden sie gänzlich besiegt, und nun war ihre
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