1902 -
Wiesbaden
: Behrend
- Autor: Froning, Richard, Wewer, Johannes
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schultypen (WdK): Mittlere Lehranstalten, Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 1 – Primarstufe, Klassen 1 – 4/6
- Schulformen (OPAC): Katholische Schule
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
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Kraft endlich gebrochen; auch Wittekind begann an der Macht seiner Götter zu zweifeln und ließ sich taufen. Bald folgten die ^Sachsen ihrem Führer, und jetzt entstanden überall christliche Gotteshäuser; allmählich wurden acht Bistümer gegründet: Osnabrück, Münster, Paderborn, Minden, Bremen, Verden, Hildesheim und Halberstadt. Um die Sachsen zu beruhigen, ließ Karl viele fränkische Familien sich in Sachsen ansiedeln, wofür sächsische ins Frankenland kamen (S a ch s e n h a u s e n). Bald blühte das schöne Sachsenland zu kräftigem Wohlstände empor.
4. Weitere Kriegszüge Karls. Die Witwe Karlmanns war mit ihren zwei Söhnen zu ihrem Vater, dem Langobardenkönig Desiderins, gegangen. Desiderius wollte den Papst Hadrian zwingen, die Söhne Karlmanns auch zu fränkischen Königen zu krönen. Der Papst weigerte sich und wurde nun von den Langobarden bedrängt. Er rief Karl um Hilfe an, und dieser zog mit einem Heere,, über die Alpen. Desiderius wurde in der Festung Pavia belagert, zur Übergabe gezwungen und nebst seiner Familie ins Kloster geschickt. Karl setzte sich die eiserne Krone der Langobarden aufs Haupt. Sie hieß die eiserne, weil sie von innen durch einen Reif gehalten wurde, der aus einem Nagel vom Kreuze Christi geschmiedet sein soll. — Durch die Unterwerfung der Sachsen waren östlich von der Elbe die Wenden Nach- » barn des fränkischen Reiches geworden. Dieses heidnische, slavische Volk machte unausgesetzt Einfälle in das Land. Karl zog gegen die Wenden und unterwarf sie seiner Herrschaft. An der Saale und Elbe baute er feste Burgen, aus denen später die Städte Magdeburg und Halle entstanden sind. Um die Wenden an milde Sitten zu gewöhnen, schickte er ihnen Priester zur Verkündigung der christlichen Lehre. In einem glücklichen Feldzuge gegen das Reitervolk der Ava ren im Südosten dehnte Karl die Grenzen seines Reiches bis zur Raab in Ungarn aus und gründete hier die Ostmark (Mark-Grenzland). — Im Kampfe gegen die Normannen im nördlichen Teile schob er die Grenzen bis zur Eider vor. — Auf dem Reichstage zu Paderborn erschienen Gesandte eines muhamedanischen Fürsten aus Spanien und riefen Karl zu Hilfe gegen einen benachbarten Herrscher. Karl eroberte das Land bis zum Ebro; hier entstand später die spanische Mark. Auf dem Rückzüge erlitt die Nachhut seines Heeres in den Pyrenäen eine vernichtende Niederlage; unter den Gefallenen war auch sein tapferster Held und Freund, der Mur lg ras Ro land, der in Sagen und Liedern viel gefeiert worden ist (Rolandseck).
5. Die Kaiserkrönung Karls. 800. Das Frankenreich erstreckte sich nun von der Elbe und Raab im Osten bis an die Nordsee und den Atlantischen Ozean im Westen, von der Eider im Norden bis an den Ebro und das Mittelländische Meer im Süden; so umfaßte es einen großen Teil des früheren weströmischen Reiches. Für diese Macht war der Titel „König der Franken" zu gering. Der Papst Leo, Hadrians Nachfolger, wurde von Übelgesinnten mißhandelt und aus Rom vertrieben. Da reiste er über die Alpen nach Paderborn zu Karl und bat um Unterstützung. Karl leistete diesem Ruse Folge und stellte die Ruhe wieder her. Als er nun am Weihnachtsfeste des Jahres 800 in der Peterskirche der Messe beiwohnte und an den Stufen des
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