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1. Vaterländische Geschichte - S. 20

1902 - Wiesbaden : Behrend
etn Wahlrerch; man wählte jedoch meistens den König aus dem Geschlechte seines Vorgängers und verband auf diese Weile Wahl und Erblichkeit. 2. Heinrich einigt das Reich. Die Sage berichtet uns, daß Eberhard den mächtigen Herzog Heinrich auf seinem Gute im Harz mit dem Finkenfange beschäftigt fand, als er ihm mit den Großen des Reiches die Botschaft feines Bruders überbrachte; darum nennt man Heinrich wohl „den Finkler." (Gedicht: Herr Heinrich sitzt am Vogelherd.) Aber mit mehr Recht sollte man ihn „den Großen" nennen; denn er erhob das gesunkene Reich zur ersten.macht der Christenheit. Die Herzöge behandelte er mit Freundlichkeit und ließ ihnen möglichst viel Selbständigkeit; jeder Stamm sollte sich selbst ordnen nach altem Recht und Herkommen. So erreichte er auf friedlichem Wege, daß die Herzöge von Schwaben und Bayern ihn als König anerkannten. Dem Herzog von Lothringen gab er feine Tochter zur Gemahlin und gewann auch Lothringen für das deutsche Reich zurück. Wie aber die Herzöge über die einzelnen Stämme geboten, so wollte er selbst hoch stehen über allen Landen des Reiches als König, als höchster Richter und Heerführer des ganzen Volkes, als oberster Schirmherr der Kirche. 3. Heinrich und die Ungarn. Im Jahre 924 fielen dieungarn wieder in Deutschland ein und drangen bis tief in Sachsen vor; brennende Dörfer, beraubte Kirchen und Klöster bezeichneten ihren Weg. Heinrich warf sich ihnen entgegen, war aber ihrer Kampfesart nicht gewachsen. Sem. Fußvolk war zu schwerfällig und schwach gegenüber dieser wilden Reiterschar; dazu fehlte es im Lande noch zu sehr an Burgen und festen Plätzen, die Schutz gewähren konnten. Heinrich mußte sich in die befestigte Königspfalz bei Goslar zurückziehen. Bei einem Ausfalle hatte er das Glück, einen angesehenen Führer der Ungarn in seine Gewalt zu bekommen. Diesen guten Fang benutzte er dazu, sich gegen Zahlung eines jährlichen Tributs einen 9jährigen Waffenstillstand zu erzwingen, der aber nur für Sachsen galt. 4. Heinrich der Städtegründer. Die gewonnene Zeit gebrauchte der König, um Land und Volk wehrhaft zu machen. In Sachsen gab es noch wenig befestigte Orte, weil die Bewohner es liebten, nach altgermanischer Weise in Gehöften zu leben. Unermüdlich war nun Heinrich bestrebt, die wichtigsten Orte zu ummauern und so für Kriegszeiten den Landbewohnern Zufluchtsstätten zu schaffen. So entstanden an den Grenzen zahlreiche feste Plätze (Städte) — Goslar, Meißen, Quedlinburg, Merfeburg u. a. Um sie zu bevölkern, mußte jeder neunte freie Mann.
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