Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Vaterländische Geschichte - S. 49

1902 - Wiesbaden : Behrend
— 49 — kenntnis); auch erließ die Kirche heilsame Vorschriften, um die vorhandenen Mißstände zu beseitigen und neuen vorzubeugen. Die evangelischen Fürsten blieben der Versammlung fern und besuchten auch den Reichstag in Regensburg nicht. Da sprach der Kaiser über die Häupter des „Schmalkaldifchen Bundes", den Kurfürsten Johann Friedrich von Sachsen und den Landgrafen Philipp von Hessen, die Reichsacht aus und griff zu den Waffen. Er blieb Sieger, seine Hauptgegner gerieten in Gefangenschaft, und der „Schmalkaldifche Bund" löste sich auf. Jetzt erhielt der Kaiser einen neuen Feind in dem Herzog Moritz von Sachsen, dem Schwiegersohn des Landgrafen Philipp. Moritz rückte plötzlich mit einem Heere gegen ihn, als er sich ohne Streitkräfte in Tirol befand. Der gichtkranke Kaiser floh und wurde in einer Sänfte über die schneebedeckten Berge getragen. Nun kam es bald zu dem Augsburger Religionsfrieden (1555), durch welchen den evangelischen Fürsten im deutschen Reiche freie Übung ihrer Religion gestattet wurde. Jedoch hatte die Obrigkeit die Religion für die Unterthanen zu bestimmen. So ist die Erscheinung zu erklären, daß viele Gebiete bis in die neuere Zeit entweder ganz katholisch oder ganz evangelisch gewesen sind. Der Lieblingsplan Karls V. war vereitelt. Geplagt von körperlichen Leiden, entschloß er sich, die Krone niederzulegen. Er zog sich in die Einsamkeit eines spanischen Klosters zurück und starb dort im Jahre 1558. Xix. Der dreißigjährige Krieg. 1618—1648. 1 Veranlassung. Auch nach dem Augsburger Religionsfrieden dauerten Zwietracht und Hader zwischen Katholiken und Evangelischen fort. Beide Teile standen sich bald in zwei Vereinigungen drohend gegenüber, indem die evangelischen Fürsten ein Bündnis unter sich schlossen (Union) und ebenso die katholischen (Liga.) Im Jahre 1618 brach der dreißigjährige Krieg los, der über Deutschland so grenzenloses Elend brachte, wie jemals über ein Land gekommen ist. Er kam zum Ausbruch in Böhmen, wo auch der Hussitenkrieg begonnen hatte. Auch dort hatte Luthers Lehre Verbreitung gefunden. Die Evangelischen glaubten sich in ihren Rechten, die ihnen vom Kaiser verbrieft waren, verletzt, wurden aber vom Kaiser Matthias mit ihren Klagen abgewiesen. Da zogen sie unter Anführung des Grafen Thurn ins Prager Schloß und warfen zwei verhaßte kaiserliche Statthalter nebst ihrem Schreiber zum Fenster hinaus. Damit war das Zeichen zum Aufstand getzeben. 2. Verlauf. In dieser Zeit starb der Kaiser Matthias, und Ferdinand Ii. wurde Kaiser, der zugleich König von Böhmen war. Die evangelischen Böhmen wollten ihn aber nicht als Landesherrn anerkennen und wählten den Kurfürsten Friedrich
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer