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1. Vaterländische Geschichte - S. 56

1902 - Wiesbaden : Behrend
— 56 — Waldemar gehörten zur Mark außer der Altmarl die Priegnitz. Mittelmark, Uckermark, Neumark, Lausitz und kleinere Besitzungen. Mit ihm erlosch das mannhafte Geschlecht der Askanier (1319). Nun begannen traurige Jahre für das herrenlose Land. Die benachbarten Völker machten Einfälle und rissen Teile davon an sich. Im Jahre 1324 nahm endlich der Kaiser Ludwig der Bayer (S. 38) die Mark in Besitz und übertrug sie seinem Sohne Ludwig. 7. Brandenburg unter dem Hause Bayern. Während einer Dauer von 50 Jahren regierten drei Fürsten aus dem Hause Bayern über die Mark, Ludwig der Altere, Ludwig Ii. und Otto der Faule. Ihre Zeit war nicht von Segen für Land und Volk. Fortwährende Streitigkeiten mit den Nachbarvölkern zerrütteten Handel und Gewerbe; der Ackerbau wurde ganz vernachlässigt. Adelige Raubritter trieben ihr Unwesen und machten das Land unsicher. Unter der Regierung Ludwigs Ii. erließ Kaiser Karl Iv. im Jahre 1356 das Reichsgrundgesetz der „Goldenen Bull e", in welchem über wichtige Angelegenheiten des Reiches gesetzliche Bestimmungen geschaffen wurden, die Jahrhunderte hindurch Giltigkeit hatten. Vor allem enthielt dieses Gesetz Bestimmungen über die Königs Wahl. Drei geistliche Fürsten, die Erzbischöfe von Mainz, Köln, Trier, und vier weltliche, der König von Böhmen, der Pfalzgras bei Rhein, der Herzog von Sachsen und der Markgraf von Brandenburg, sollten den König wählen. Diese Kurfürsten wurden durch hohe Vorrechte vor den anderen deutschen Fürsten ausgezeichnet. Nun war Brandenburg ein Kurfürstentum. — Otto der Faule mußte 1373 die Herrschaft über das ganz verwilderte Land an Kaiser Karl Iv. aus dem Hause Luxemburg abtreten. 8. Brandenburg unter dem Hause Luxemburg. Karl Iv. übernahm die Regierung für seinen unmündigen Sohn Wenzel und suchte mit starker Hand Ruhe und gesetzliche Ordnung herzustellen. Zur Förderung des Handels schloß er auch „ein Bündnis mit der deutschen Hansa. Sein Tod führte jedoch die alten Übelstände wieder zurück. Sigismund, sein zweiter Sohn, wurde jetzt der Erbe Brandenburgs, kümmerte sich aber wenig um das Land. Weil er immer in Geldverlegenheit war, verpfändete er Brandenburg sogar an seinen Vetter Jobst von Mähren. Dieser kam nur hin, um die erpreßten Abgaben in Empfang zu nehmen. Da erhob sich der raublustige Adel wieder und plünderte Städte und Dörfer. Die verwegensten Raubritter waren die Brüder Dietrich und Hans von Quitzow. Dem Beispiele der Vornehmen folgte das Volk; Bürger und Bauern verkamen in Gottlosigkeit, Roheit und Unwissenheit. Als Jobst 1411 starb, fiel Brandenburg an Sigismund zurück. Dieser war inzwischen deutscher Kaiser geworden und übertrug nun die Verwaltung des Landes seinem mächtigen Freunde, dem Burggrafen von Nürnberg, Friedrich Vi., aus d c m Hause Hohenzollern (1411). Dieser Friedrich rst der Stammv ater des auf dem preußischen Königsthrone glorreich regierenden Geschlechtes der Hoh enzollern. Ii. Brandenburg unter den Dohenmern dis zum großen Kurfürsten. 1415—1640. 1. Die ersten Hoheuzollern. In dem südlichen Teile des Schwabenlandes erhebt sich nahe bei der Stadt Hechingen ein 856 m hoher Bergkegel, der Hohenzollern genannt. Schon im elften Jahrhundert erzählt uns die Geschichte von der Burg der Grafen von Zollern oder Hohenzollern, Die alte Stammburg unseres Hohenzollerngeschlechtes ist zwar längst verfallen, aber seit den fünfziger Jahren vorigen Jahrhunderts ist die Spitze des-Hohenzollern mit einem prächtigen Schlosse gekrönt; König Friedrich Wilhelm Iv, von Preußen hat seinen Vorfahren dieses herrliche Denkmal gesetzt.
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