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1. Vaterländische Geschichte - S. 79

1902 - Wiesbaden : Behrend
r^vr — 79 ■ Geringeres, als den Preußenkönig wieder zum Markgrafen von Brandenburg zu machen. Obwohl alles heimlich geschah, entging es doch dem Scharfblicke Friedrichs nicht. Er mußte feinen überaus mächtigen Feinden zuvorkommen. Bundesgenossen fand er nur an England, Hessen, Braunschweig und Gotha; aber unverzagt zog er ins Feld, vertrauend auf seine gerechte (Sache und aus die erprobte Tapferkeit feiner Soldaten. b) Der Angriffskrieg. 1756—1758. 1756. Lowositz. Plötzlich brach er mit seinem Heere in Sachsen ein, umschloß die sächsischen Truppen bei Pirna und schlug die zum Entsätze herbeigeeilten Österreicher bei Lo wositz an der Elbe; das sächsische Heer geriet in Gefangenschaft. 1757. Prag. Im folgenden Jahre rückten alle Feinde Friedrichs, 500 000 Mann stark, gegen ihn vor. Wollte er nicht untergehen, so mußte er seine Gegner einzeln besiegen. Bei Prag vereinigte er seine Truppen gegen die Österreicher, und es entbrannte ein heißer Kampf. Es schien unmöglich, die vom Feinde besetzten Höhen zu nehmen. Da entreißt der alte Feldmarschall Schwerin einem Hauptmann die Fahne und unter dem Rufe: „Heran, meine Kinder, nur heran!" trägt er sie todesmutig seinen Truppen voran in Kartätschenregen und Pulverdampf.» Seine Heldenbrust wird von Kugeln durchbohrt, aber fein Tod entflammt die Preußen zur höchsten Tapferkeit, und die Höhen werden gestürmt. Friedrich selbst zwang den linken Flügel des Feindes zum Rückzüge. Die blutigste Schlacht des ganzen Krieges war gewonnen, aber der Sieg hatte schwere Opfer gefordert. Kollin. Die Stadt Prag ließ der König nun einschließen. Inzwischen hatte sich ein überlegenes Heer von Österreichern und Sachsen gesammelt und rückte zum Entsätze Prags heran. Friedrich traf sie bei Kollin an der Elbe. Er wagte den Angriff gegen den doppelt so starken Feind und erlitt trotz der verzweifeltsten Gegenwehr der Preußen eine Niederlage. Roßbach. Ein Unglück kommt feiten allein; das erfuhr auch Friedrich. Wenige Tage nach der Schlacht bei Kollin starb seine Mutter; der Gram über dieses Unglück ihres Sohnes hatte ihr das Herz gebrochen. Seine Feinde jubilierten, und jeder wollte jetzt den sonst so gefürchteten König möglichst rasch besiegen. Die Franzofen hatten es am eiligsten. Inzwischen hatte auch das deutsche Reich, nachdem Friedrich auf dem Regensburger Reichstage in die Acht erklärt worden war, mit Mühe und Not ein buntscheckiges Heer aus die Beine gebracht. In Verbindung rtjit dieser deutschen Reichsarmee drangen sie bis Thüringen vor, um die Preußen aufzusuchen. Friedrich ließ nicht auf sich warten; er traf sie bei Roßbach, unweit Weißenfels. Beim Anblick des kleinen Heeres kannte der Übermut der Franzosen keine Grenzen mehr. Am Morgen des 6*
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