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1. Vaterländische Geschichte - S. 90

1902 - Wiesbaden : Behrend
90 Familie war nach Königsberg geflüchtet. Nun vereinigten sich die Preußen mit einem russischen Heere und lieferten den Franzosen die blutigen Schlachten beieylau und bei Friedland; in letzterer Schlacht errang Napoleon einen vollständigen Sieg. Die . königliche Familie floh nach Memel, und Preußen mußte den traurigen und schimpflichen Frieden zu Tilsit schließen. Preußen verlor im Osten die durch die beiden letzten Teilungen Polens gewonnenen Gebiete nebst Danzig und Thorn, imwesten die blühenden Länder zwischen Nh ein und Elbe — die Hälfte des ganzen Landes. Bis zur Zahlung der ungeheuren Summe von 112 Millionen Mark blieb ein großes feindliches Heer im Lande. Die preußische Armee durfte in Zukunft nicht über 42 000 Mann stark sein. Untreue und Pflichtvergessenheit brachten damals unerhörte Schmach über unser geliebtes Vaterland. Schamröte muß unsere Wangen färben, wenn wir jener Tage gedenken. Gelobet dafür, ihr Knaben, daß ihr, wenn ihr einst dem Vaterlande dienet, alle Kraft ausbieten werdet, solche Unehre von ihm fern zu halten! 3. Die Königin Luise, a) Jugendzeit. Unter der Faust Napoleons lag Preußen vollständig am Boden. Daß der König inmitten des Unglücks nicht ganz verzagte, dankte er besonders seiner treuen Gemahlin Luise. Luise wurde am 10. März 1776 als Prinzessin von Mecklenburg-Strelitz geboren. Ihre Mutter war eine Prinzessin von Hessen-Darmstadt, und schon als Kind von sechs Jahren verlor Luise dieselbe durch den Tod. In Darm stadt verlebte sie ihre Jugendjahre unter der treuen Obsorge ihrer Großmutter. Von Jugend auf fühlte sie in sich den schönen Beruf, andern wohlzuthun; oft besuchte sie an der Hand ihrer Erzieherin die Hütten der Armut, um Notleidenden Trost und Hilfe zu bringen. b) Vermählung und Familienleben. Am Abend vor Weihnachten des Jahres 1793 reichte Luise im Schlosse zu Berlin dem Kronprinzen Friedrich Wilhelm ihre Hand zum Bunde fürs Leben, und bald war sie wegen ihres einfachen Wesens und wegen ihrer -Herzensgüte der Liebling aller. An ihrem ersten Geburtstage in Berlin wutde sie vom König reich beschenkt. Auf die Frage, ob sie noch einen Wunsch habe, sagte Luise: „Eine Hand voll Gold für meine Armen!" Der König fragte weiter, wie groß sie sich die Hand voll Gold denke., Luise antwortete : „So groß als dns Herz des gütigsten der Könige." Ihr Wunsch ging in Erfüllung, und beglückt sandten zahlreiche Arme heiße Dankesthränen zum Himmel.
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