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1. Vaterländische Geschichte - S. 96

1902 - Wiesbaden : Behrend
— 96 — würdet ihr getrost entgegengehen, weil ehrlos der Preuße und Deutsche nicht zu leben vermag. Allein wir dürfen mit Zuversicht vertrauen: Gott und unser fester Wille werden der gerechten Sache den Sieg verleihen, mit ihm einen sicheren, glorreichen Frieden und die Wiederkehr einer glücklichen Zeit." Zugleich wurde die Errichtung der Landwehr mit dem Wahlspruche: „Mit Gott für König und Vaterland" verkündet. Schon am Geburtstage der Königin Luise (10. März) hatte der König als Auszeichnung für die Helden des Befreiungskrieges den Orden des eisernen Kreuzes gestiftet. b) Die Erhebung des Volkes. In herrlicher Weise beantwortete das preußische Volk den Aufruf seines Königs. „Das Volk stand auf, der Sturm brach los!" „Der König rief, und alle, alle kämen!" Kaum der Schule entwachsene Jünglinge, starke Männer, Greise mit wankenden Knieen eilten zu den Fahnen. Schluchzend flehten sogar die Knaben, wenigstens als Trommelschläger mitgehen zu dürfen. Der Landmann verließ seinen Pflug, der Handwerker feine Werkstatt, der Kaufmann sein Geschäft, um die Waffen zu ergreifen. Aller Unterschied der Stände war vergessen; in den Reihen der Freiwilligen stand der Prinz neben dem Taglöhner, der Lehrer neben dem Schüler. Sogar schwache Jungfrauen drängten sich verkleidet zu den Waffen. Alle wollten sich üben, rüsten und für das Vaterland streiten und sterben. — Wer nicht mitziehen konnte, wollte wenigstens mithelfen. Alle Stände wetteiferten, ihr Hab und Gut dem Vaterlande zu weihen. Kinder brachten ihre Sparbüchse, Dienstboten ihren Lohn. Frauen und Mädchen opferten freudig ihren Schmuck auf den Altar des Vaterlandes. Taufende und abertausende goldene Trauringe wurden gegen eiserne eingetauscht, welche die Inschrift trugen: „Gold gab ich für Eifen. 1813". Eine edle Jungfrau, Ferdinande von Schmettau, die nichts zugeben hatte, ließ sich ihr schönes blondes Haar abschneiden, um den Erlös fürs Vaterland hinzugeben. Mächtig stimmten die Freiheitssänger Arndt, Rückert, Schenkendorf und besonders Theodor Körner ihre Kriegslieder an, um die lodernde Begeisterung des-Volkes aufs höchste zu steigern/ Körner sang: „Es ist kein Krieg, von dem die Kronen wissen, Es ist ein Kreuzzug, 's ist ein heil'ger Krieg! Recht, Sitte, Tugend, Glauben und Gewissen Hat der Tyrann aus deiner Brust gerissen; Errette sie mit deiner Freiheit Sieg!" 7. Der Freiheitskrieg von 1813 und 1814. Gut und Blut haben unsere Vorfahren freudig eingesetzt in den Kämpfen des Befreiungskrieges. Dieses Beispiel wird uns-ein kräftiger Ansporn zur Nachahmung sein, wenn noch
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