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1. Vaterländische Geschichte - S. 106

1902 - Wiesbaden : Behrend
— 106 — schlichen Mutter stand. Auch das Jahr 1813 forderte von ihm ein schweresopser desgehorsams und der Entsagung. Weil er nämlich bis über sein 16. Jahr hinaus einen schwächlichen Körper hatte, durfte er beim Beginn der Freiheitskriege nicht mit in den Kampf ziehen; nach der Schlacht bei Leipzig zog er mit und empfing beim Übergange über den Rhein bei Mannheim die Feuertaufe. Am 27. Februar 1814 zeichnete er sich in der Schlacht bei Bar sur Aube durch persönlichen Mut so aus, daß ihm sein Vater den schönsten Lohn der Tapferkeit, das eiserne Kreuz, verlieh. Nach dem Kriege war seine Thätigkeit besonders dem Militärwesen zugewandt. — Im Alter von ß2 Jahren vermählte er sich mit der Prinzessin Augusta von Sachsen-Weimar. Aus ihrer glücklichen Ehe stammen zwei Kinder. Der einzige Sohn war der spätere Kaiser Friedrich Iii., die einzige Tochter ist Luise, die jetzige Großherzogin von Baden. 2. Erste Regierungsthätigkeit. a) Regierungsantritt. Als 1840 sein kinderloser Bruder den Königsthron bestieg, erhielt Prinz Wilhelm als mutmaßlicher Thronerbe den Titet „Prinz von Preußen". Mit hingebender Treue stand er nun seinem Bruder in allen Angelegenheiten zur Seite; mehrere Jahre lebte er auch in Koblenz als General-Gouverneur von Rheinland und Westfalen. Die Erkrankung des Königs berief ihn als Prinzregenten an die Spitze der Regierung, und nach dem Tode Friedrich Wilhelms Iv. bestieg er den Königsthron. Am 18. Oktober 1861 fand in Königsberg die feierliche Krönung statt, und umtost vom brausenden Jubel der Bevölkerung kehrte König Wilhelm I. in seine Hauptstadt Berlin zurück. b) Neueinrichtung des Heeres. Der scharfe Blick des Königs hatte erkannt, daß die Stärke und Schlagfertigkeit des Heeres nicht mehr zum Schutze des Landes ausreiche. Auch die hohe Aufgabe, Deutschland unter Preußens Führung zu einigen, konnte nur durch ein starkes Heer erreicht werden. Trotz aller Schwierigkeiten setzte der König, unterstützt durch seine ausgezeichneten Minister von Bismarck und von R o o n, die Umgestaltung des Heeres glücklich durch. Es trat eine bedeutende Vermehrung des Heeres ein. Jetzt konnte bei Ausbruch eines Krieges auf die Landwehrleute, die Weib und Kinder zu ernähren hatten, größere Rücksicht genommen werden; an ihre Stelle traten jüngere, rüstige Burschen. 3. Der Krieg gegen Dänemark. 1864. a) Ursache. Bald sollte die neue Heereseinrichtung ihre Probe glänzend bestehen. Die heutige Provinz Schleswig-Holstein war früher mit Dänemark verbunden. Nach altem Gesetze sollte dieses Land immer ungeteilt und selbständig bleiben. Nun wollten die Dänen im Jahre 1863 Schleswig zu einer dänischen Provinz machen. Dieser offenbare Rechtsbruch ries in ganz Deutschland ungeheure Aufregung hervor. Auch fönst wurden die Schleswig-Holsteiner von den. Dänen hart bedrückt; die dänische Sprache suchte man
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