Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Vaterländische Geschichte für Volkschulen - S. 10

1897 - Düsseldorf : Schwann
10 der Jugend die Lehre gegeben, Gott vor allem zu lieben und das Laster zu hassen, dann werde Gott seinen Stuhl befestigen. Diese Lehre hatte er sich für sein ganzes Leben zur Richtschnur genommen. Sein Wahlspruch war: „Gott meine Stärke." Als ihm einst die Krone von Polen angeboten wurde mit der Bedingung, daß er katholisch werden sollte, sprach er: „Meine Religion, darin ich meiner Seligkeit versichert bin, um einer Krone willen zu verlassen, werde ich in Ewigkeit nicht thun." \ Der Kurfürst besaß einen scharfen Verstand und einen eisernen Willen; was er einmal beschlossen hatte, führte er auch aus. In der Sorge um das Wohl und die Hebung seines Reiches stand ihm seine treffliche Gemahlin Luise Henriette mit Rat und That bei. 9. Die Kurfürstin §uise Henriette. Als Jüngling hatte sich Friedrich Wilhelm zu seiner Ausbildung in Holland ausgehalten. Dort lernte er Luise Henriette kennen, die Tochter des Statthalters Heinrich von Dramen. Mit ihr vermählte sich der Kurfürst im Jahre 1646. Luise Henriettes Verhältnis zum Kurfürsten. — Luise Henriette war eine kluge und verständige Frau, dabei von bescheidenem Sinne und sanftem Wesen. Darum gewann der Kurfürst sie sehr lieb und hörte gern auf ihren Rat. Es kam zuweilen vor, daß er die Beratungen, die er mit feinen Ministern hatte, verließ, um die Meinung seiner Gemahlin zu hören. Auch verstand sie es, den Kurfürsten, der leicht zornig wurde, zu befänftigen und vor harten Maßregeln zu bewahren. Ihre Sorge für den Landbau. - Die Kurfürstin war von ihrer guten frommen Mutter fehr sorgfältig erzogen worden und verstand sich auch aus die Hauswirtschaft. In der Nähe von Berlin lag das Jagdschloß Bötzow, welches Luise sehr gern besuchte, weil die Gegend sie an ihre Heimat erinnerte. Der Kurfürst schenkte es ihr. Nun berief sie aiv> Holland Gärtner und Landwirte, richtete ein Milchwirtschaft ein und legte Gemüse- und Blumengärten an. Sie ließ fremde Sämereien und Obstbäume kommen und auch die ersten Kartoffeln dort anbauen. Ihr zu Ehren wurde das Schloß mit dem dazu gehörenden Dorfe Oranienburg genannt. Unterstützung der Notleidenden. Luise war auch eine Wohlthäterin der Armen und Notleidenden. Oft besuchte sie das Spital in Berlin, tröstete die Kranken mit milden Worten und betete ant Bette der Sterbenden. In Oranienburg gründete sie ein Waisenhaus für elternlose arme Knaben und Mädchen, welches noch heute besteht. Tod der Kurfürstin. — Leider starb die treffliche Fürstin schon in jungen Jahren. Als sie fühlte, daß ihr Ende nahe war, sprach sie: „Mein Leben stelle ich Gott anheim; wenn er die Haare auf dem Haupte
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer