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1. Vaterländische Geschichte für Volkschulen - S. 35

1897 - Düsseldorf : Schwann
— 35 — an der Ostsee besetzten. Inzwischen regierten in Preußen französische Beamte und bedrückten das Volk auf mancherlei Art. Ausgang des Keldzuges. — Der Anfang des Feldzuges war für Napoleon glücklich. Die Russen zogen sich nach kurzen Kämpfen vor ihm zurück, verbrannten aber auf ihrem Zuge Städte und Dörfer, um den Feinden Obdach und Nahrung zu nehmen. Immer tiefer zog Napoleon in Rußland hinein. Er wollte die alte Hauptstadt Moskau erobern und dort sein Winterquartier nehmen. In der Nähe der Stadt stellte ihm der Kaiser Alexander ein Heer entgegen, welches aber in einem blutigen Kampfe besiegt wurde. Napoleon zog frohlockend in Moskau ein, mußte die Stadt aber schon nach wenigen Tagen wieder verlassen. Auf Befehl des Kommandanten waren nämlich die meisten Einwohner ausgezogen, und die zurückgebliebenen steckten die Stadt an allen Ecken in Brand. Napoleon mußte den Rückzug antreten auf derselben Straße, auf der er gekommen war. Die führte aber durch gänzlich verwüstete Gegenden, so daß das Heer bald den schrecklichsten Mangel an Lebensmitteln litt. Dazu kam eine furchtbare Kälte; fast täglich erfroren Tausende von Soldaten. Die nachrückenden Russen vernichteten ebenfalls Tausende, und zuletzt floh Napoleon von dem Heere und eilte auf einem Schlitten durch Deutschland nach Frankreich. Von der großen Armee kamen nur etwa 30000 Mann zurück, ausgehungert, zerlumpt und mit erfrorenen Gliedern. Als der preußische General Aork die Nachricht von dem Untergange des Heeres erhielt, schloß er mit dem russischen Befehlshaber ein Bündnis und rettete dadurch seine Armee. 24. Die Freiheitskriege. Erhebung des preußischen Volkes. — Die von Napoleon geknechteten Völker Europas sahen in seinem Unglück eine Strafe Gottes für seinen grenzenlosen Ehrgeiz. In Preußen regte sich gleich neue Kampflust. Nachdem sich der König die Hülfe Rußlands gesichert hatte, verließ er Berlin, welches noch von den Franzosen besetzt war, und begab sich nach Breslau. Hier erließ er im Februar einen Aufruf zur Bildung von Freischaren. Sofort strömten Tausende von Jünglingen und Männern aus allen Teilen Deutschlands herbei zur Befreiung des Vaterlandes. Am 10. März, dem Geburtstage der inzwischen verstorbenen Königin Luise, stiftete der König den Orden vom eisernen Kreuz für die tapfern Helden des bevorstehenden Krieges und erklärte dann am 16. März an Napoleon den Krieg. Am Tage nach der Kriegserklärung erschien des Königs „Aufruf an mein Volk". Darin forderte er seine Unterthanen zum letzten entscheidenden Kampfe für die Freiheit auf. Die Worte des Königs erweckten eine gewaltige Begeisterung im ganzen Lande. Berühmte Dichter, wie Körner, Arndt und Schenkendorf schrieben Lieder zum Kampfe gegen den Feind und steigerten den Mut und die 3*
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