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1. Vaterländische Geschichte für Volkschulen - S. 93

1897 - Düsseldorf : Schwann
thaten, verlangten die Kurfürsten vom Kaiser seine Entlassung. Der Kaiser gab nach. Wallenstein wurde abgesetzt, und sein Heer löste sich ans. Der schwedische Krieg. Gustav Adolf. — Doch jetzt stand ein neuer Feind gegen ihn ans. Der König Gustav Adols von Schweden landete im Jahre 1630 mit einem Heere an der Küste von Pommern und drang in Deutschland ein. Der kaiserliche Feldherr Tilly suchte ihn auszuhalten, belagerte und eroberte die mächtige evangelische Stadt Magdeburg, wurde aber bald darauf bei Breiteuseld (1631) geschlagen und zog nach Süden. Gustav Adols wandte sich darauf zuerst nach dem Rhein, rückte dann im nächsten Jahre in Bayern ein und schlug Tilly ein zweites Mal am Lech. Dieser wurde in der Schlacht verwundet und starb bald darnach. Lützen. — In dieser Not wandte sich der Kaiser an Wallenstein um Hülse. Wallenstein brachte in kurzer Zeit ein neues Heer zusammen, bemächtigte sich Böhmens und zog in Sachsen ein. Gustav Adols rückte ihm nach; es kam bei Lützen (1632) zur Schlacht. Die Schweden blieben Sieger, doch ihr König siel in dem Kampfe. Wallenstein selbst wurde unter dem Verdachte des Hochverrats wieder vom Kaiser entlassen und 1634 in Eg er ermordet. Der schwedisch-französische Krieg. —Die Schweden setzten den Krieg fort; sie wurden aber 1635 von den kaiserlichen Truppen bei Nördliugeu geschlagen, woraus sich mehrere protestantische Fürsten von ihnen lossagten. Jetzt mischte sich auch Frankreich noch in den Krieg, nahm Elsaß in Besitz, und Schweden und Franzosen verheerten besonders Bayern in furchtbarer Weise. Der westfälische Friede. — dem schrecklichen Kriege wurde endlich ein Ende gemacht durch den westfälischen Frieden, der im Jahre 1648 zu Münster und Osnabrück abgeschlossen wurde. In diesem Frieden erhielt Frankreich Elsaß, Schweden Vorpommern mit Stettin, Brandenburg Hinterpommern und die Bistümer Magdeburg, Halberstadt und Minden. Folgen des Krieges. — Der dreißigjährige Krieg hatte für Deutschland die traurigsten Folgen. Mehr als 10 Millionen Menschen waren in demselben umgekommen, Tausende von Dörsern und Städten lagen in Trümmern, manches Dorf war ganz vom Erdboden verschwunden. Bevölkerte Landschaften waren zu Wüsteneien geworden, Felder und Wiesen in Wald und Wildnis verwandelt, Handel und Gewerbe lagen darnieder. Das noch übrige Volk war verarmt und verwildert, Bettler und Räuber schweiften in ganzen Banden umher und plünderten. Unwissenheit und Gottlosigkeit herrschten überall, Künste und Wissenschaften fanden keine Pflege mehr. Selbst die deutsche Sprache wurde durch zahlreich eindringende Fremdwörter verunstaltet; die deutsche Nation war von ihrer Höhe tief herabgesunken.
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