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1. Vaterländische Geschichte für die Oberstufe der Volksschulen - S. 40

1911 - Cöln a. Rh. : Bachem
40 und Asche, ganze Gegenden waren in Wsten verwandelt. Fast die Hlfte der Bewohner hatte durch Hunger, Pest und die wilden Sldlinge von Freund und Feind das Leben verloren. Die noch briggebliebenen irrten Heimat' los umher und suchten nach Nahrung. Durch die unge-Heute Not und den bestndigen Anblick des allgemeinen Elends waren die Menschen ganz verwildert. berall herrschte die grte Unsicherheit; denn Ruber und Mr-der trieben sich allenthalben umher. Franzosen und Schweden hatten betrchtliche Stcke unseres unglcklichen Vaterlandes abgerissen und fr sich genommen. Ja, bis alle Bedingungen des Friedens erfllt waren, mute das erschpfte Deutschland die ber-wtigen Fremdlinge auch noch in seinen Festungen be-Herbergen und unterhalten. Bauern-, Brger, und Soldateustand zur Zeit des Dreiig-jhrigen Krieges. Whrend des Krieges hatte zunchst der Bauern-stand auf das schrecklichste zu leiden. In manchen Gegenden wurde er sozusagen zugrunde genchtet. Von den Soldaten wurde das Vieh hinausgeschleppt und vor den Augen der Landleute geschlachtet. Die Huser fielen der Plnderung anheim. Was man nicht mitschleppen konnte, wurde verbrannt. Die Acker wurden verwstet. Schlielich hatten die Bauern nichts mehr und waren dem Hungertode preisgegeben. Sie flohen in die Wlder und Smpfe, so da ganze Landstriche menschenleer wurden. Acker konnten nicht mehr bestellt werden, weil die Landleute kein Vieh mehr hatten. Ackerbau und Viehzucht lagen also ganz darnieder. Die Folge davon war, da auch der Brgerstand vollstndig ver-armte. Das Handwerk litt auerordentlich. Wegen der eintretenden Armut des Landes gab es keine lohnenden Bestellungen. Es wurden nur mehr die notwendigsten Gerte angefertigt. Es fehlte wegen des Krieges die ntige Zeit und Gelegenheit zur Ausbildung. Dazu kam noch, da die besseren Waren von auswrts bezogen wurden, weil die vornehmen Stnde die auslndischen, vor allem die franzsischen bevorzugten. Ferner fehlte die Gelegenheit, Waren zu verkaufen, und der Handel stockte. Um der Not nicht preisgegeben zu sein, wurden viele am liebsten Soldaten. Ein stehendes Heer gab es damals nicht. Die Landes-Verteidigung wie zur Zeit des Rittertums kannte man nicht mehr. Die Soldaten wurden von sogenannten Werbern fr Geld geworben. Sie arteten zu einem wilden Volke aus. Auch wenn sie im Freundeslande lagerten, waren sie eine unertrgliche Plage der Umgegend. Mit Karten-, Wrfelspiel und Trinken, nicht selten unterbrochen durch Flche, Geznk und blutige Untaten, vertrieb man sich die Zeit.
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