1911 -
Cöln a. Rh.
: Bachem
- Autor: Kuhlow, Johannes
- Hrsg.: Hopstein, Peter
- Auflagennummer (WdK): 282
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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Form; allein bald nach ihm verbesserte man diese, und es dauerte nicht lange, so konnte man auch recht kleine verfertigen.
Erfindung des Schiepulvers. Die Ehre dieser Er-findung gebhrt einem Deutschen, dem Franziskanermnche Berthold Schwarz. Dieser lebte um die Mitte des 14. Jahrhunderts zu Freiburg in Baden. Einst stampfte derselbe in einem Mrser Schwefel, Kohle und Salpeter und legte darber einen Stein. Durch Zufall fiel ein Funke hinein; es entstand ein gewaltiger Knall, und der Stein flog gegen die Decke. Verwundert hierber, wiederholte der Mnch mehrmals seine Versuche, und immer zeigte sich derselbe Erfolg. Dies brachte ihn auf den Gedanken, grere metallene Mrser zum Gebrauche im Kriege an-zufertigen, um damit Steine, Kugeln und dergl. gegen eine feindliche Burg oder Stadt werfen zu knnen. All-mhlich entstanden aus den Mrsern die Kanonen, die um das Jahr 1400 schon allgemein im Gebrauch waren. Etwas spter erfand man die Handbchsen oder Musketen, die, wie die Mrser und Kanonen, anfangs mit Lunten abgefeuert wurden, dann die Flinten, die mittels eines Feuersteines (Flins") entladen wurden.
Durch die Erfindung des Schiepulvers und der Feuerwaffen wurde die Kriegsfhrung vollstndig umge-ndert. Das Rittertum hrte auf, und es wurden in den einzelnen Staaten stehende Heere eingerichtet.
Erfindung der Buchdruckerkunst. Frher gab es nur geschriebene Bcher. Diese waren aber sehr teuer. Eine einzige schne Bibel kostete wohl tausend Mark. Im 14. Jahrhundert fing man an, Bildchen und einzelne Wrter in hlzerne Tafeln zu schneiden, bestrich sie mit Farben und druckte sie ab. Dann wurden ganze Stze, Stellen der h. Schrift, kleine Gebete und einzelne Seiten eines Buches auf hnliche Weise in Holz geschnitten und abgedruckt. Ein Deutscher, Johann Gutenberg aus Mainz, erfand aber im 15. Jahrhundert die Buchdruckerkunst. Er schnitt die Lettern (Buchstaben) auf buchene Stb-chen und band diese mit Fden aneinander; spter schnitt er die Lettern aus Metall. Zum Druck verwandte er