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1. Das Königreich Sachsen und seine Fürsten - S. 24

1889 - Leipzig : Hirschfeld
24 Otto der Reiche. dors mitten auf dem Fahrwege eine Erzstnfe. Sie nahmen dieselbe mit in ihre Heimat, wo bereits seit dem Kaiser Otto dem Groen Bergbau getrieben ward, um sie untersuchen zu lassen. Da sich er-gab, da jene Stufe sehr vorzgliches Silber enthielt, so zog der Mark-gras Otto aus der Harzgegend viele Bergleute herbei, wobei ihm der Umstand sehr zu statten kam, da der damalige braunschweigische Berg-vogt Hermann von der Go wische mit seinem Herzoge in Zer-wrsnis geraten war und daher sehr bereitwillig dem Rufe nach Meien folgte, wo er zur Freude des Markgrafen mehr und mehr schne, reichhaltige Silbergnge entdeckte. In der Nhe jenes Fundortes siedelten sich nun die durch den Silberreichtum herbeigelockten Harzer und niederschsischen Bergleute an, so da sich der am rechten Ufer des Mnzbaches gelegene Ort Christiansdorf mehr und mehr entwickelte und zur heutigen Sachsen-oder Schsstadt ward. Das war der Anfang von Freiberg, welches Otto im Jahre 1175*) nach Umschlieung mit festen Mauern zu einer Stadt erhoben haben soll, die ihren Namen von den vielen Freiheiten erhielt, welche den zahlreich herbeigekommenen Bergleuten, als den ersten Bewohnern, zugestanden wurden. Da Markgraf Otto beim Kaiser in besonderer Gunst stand, so erlangte er von demselben die Belehnung mit dem Bergregal. Den reichen Bergsegen der Frei-berger Silbergruben verwendete er nicht blo zum Ausbau des Klo-sters Zelle, zur Grndung und Begabung des gleichnamigen Klosters bei Owa (Aue), sowie berhaupt zur reichlichen Versorgung der Stifter und Kirchen, sondern auch zur Verschnerung und Vergrerung der Städte Libicz (Leipzig), Asenbergk (Eisenberg) u. a. m. Ja, er fhlte sich im Besitz seines groen Reichtums auch veranlat, in dem an-grenzenden Thringer Lande Weienfels und viele andere Gter kuf-lich an sich zu bringen. Da aber Markgraf Otto der Reiche einen thringischen Besitz nach dem andern erkaufte, so glaubte sich der Landgraf von Thringen Ludwig Iv. (oder der Fromme) beeintrch-tigt, verweigerte-die Lehen der die erkauften Gter und forderte diese zurck. Dadurch ward Otto in Krieg mit demselben verwickelt, in welchem der Landgraf unfern Markgrafen gefangen nahm und auf die Feste Wartburg setzte. Dies geschah im Jahre 1182. Nur der Vermittlung des Kaisers gelang es, Otto wieder in Freiheit zu setzen; doch mute er, mit Ausnahme von Weienfels, die gekauften Gter *) Die Zeit der Grndung Freibergs ist nicht so genau und sicher bekannt, wie man gewhnlich annimmt. Die Aufzeichnungen des Klosters Zelle vom Ende des 13. Jahrhunderts geben als Grndungsjahr 1181 an.
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