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1. Das Königreich Sachsen und seine Fürsten - S. 25

1889 - Leipzig : Hirschfeld
Otto der Reiche. 25 und Schlsser gegen Rckerstattung des Kaufgeldes wieder an den Landgrafen abtreten. In den markgrflichen Landen war damals die Zahl der Städte noch gering und deren Aussehen sehr unscheinbar; daher fuhr Otto fort, mit Hlfe des reichen Ertrags der Freiberger Bergwerke mehrere Städte zu erbauen oder bereits gegrndete zu verschnern. Nament-lich war es Leipzig, wo er sich fters aufzuhalten Pflegte, das er beson-ders bevorzugte. Er lie diese Stadt mit einer festen Mauer und einem tiefen Graben umgeben, erbaute die Nikolaikirche und gewhrte der Stadt mehrere Freiheiten. Insbesondere erteilte er derselben die Gerechtigkeit, jhrlich zwei Jahrmrkte zu halten, woraus spter die Jubilate- und Michaelismesse entstanden sind.*) Schon zu seinen Lebzeiten kamen an den sich immer mehr entwickelnden Handelsplatz Kaufleute vom Rhein und von der Ostsee, sowie aus Bhmen und Polen. Ebenso war die Entdeckung der gedachten Silbergruben der Gewerbthtigkeit aller meinischen Lande hchst frderlich. So begann denn in diesem Zeitrume berhaupt allmhlich ein regeres und rei-cheres Leben in den Stdten, wo die Erteilung von Markt-, Zoll- und Mnzgerechtigkeit gewhnlich der Anfang des Aufblhens war, und Handel, Kunst und Gewerbe unter dem Schutze der Stadtmauern gediehen. Von Bedeutung war es, da die groe Handelsstrae von der Donau und dem Rhein nach Bhmen, Polen und der Ostsee durch die Mark Meien ging. Wo vordem undurchdringlicher Wald gewesen, da entstanden Lichtungen mit Ackerbau treibenden Ansiedlern, und Otto war es auch, der (um 1161) den Weinbau in der Mei-ner Gegend begrndete, sowie endlich als bemerkenswert hervorgehoben werden mu, da er im Jahre 1185 mit seinen Vasallen eine bera-tende Versammlung (Landgemeinde oder Landtag) zu Kolm am Kolm-berge oder auf diesem selbst abhielt. In den letzten Lebensjahren mute Markgraf Otto noch von seinem ltesten Sohne die tiefsten und bittersten Krnkungen erfahren, die auch sein Lebensende herbeifhrten. Seine Gemahlin Hedwig hatte ihm auer zwei Tchtern**) zwei Shne geboren: Albrecht, welcher in der Geschichte der Stolze", und Dietrich, der gewhn-lich der Bedrngte" genannt wird. Jener, als der ltere, sollte nach *) Die dritte, die Neujahrsmesse, ward erst spter durch Friedrich den Sanftmtigen bewilligt. **) Adela, an den Herzog Ottokar von Bhmen vermhlt, der sie im Jahre 1202 verstie, worauf sie bis zu ihrem Tode (1211) als Nonne im Kloster zu Meien lebte, und Sophie, erst an den Herzog Ulrich von Bhmen und dann an den Burggrafen Friedrich von Nrnberg vermhlt.
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