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1. Das Königreich Sachsen und seine Fürsten - S. 26

1889 - Leipzig : Hirschfeld
26 Otto der Reiche, seinem Tode die Markgrasschaft Meien, dieser dagegen die erkaufte Herrschaft Weienfels nebst andern Burgen und Gtern in Th-ringen erhalten. Aber seine Gemahlin Hedwig, deren Liebling der jngere Sohn war, suchte den Markgrafen dahin zu bewegen, da er sein Testament ndern und dem jngern Sohne die Markgrafschaft bergeben mchte. Als sich nun Otto dazu geneigt zeigte und dies zu thun gedachte. Albrecht aber davon Kunde erhielt, so begann letz-terer auf Anraten seines Oheims, Herzogs Bernhard von Sachsen, und anderer Freunde und Getreuen einen frmlichen Krieg gegen den alten Vater, in welchem er denselben 1188 gefangen nahm. Otto wurde nun auf der Feste Dewin (Dben bei Grimma) festgesetzt und aufs strengste bewacht. der diese unnatrliche Handlungsweise Albrechts war jedoch der Kaiser Friedrich I. sehr erzrnt; da er jedoch durch die Vorberei-tungen zu einem Kreuzzuge abgehalten war, 'mit Waffengewalt gegen Albrecht vorzugehen, so gebot er ihm durch Abgesandte bei Verlust seiner Gnade, den gefangenen Vater freizulassen, ermahnte aber zugleich den Vater, da er seinen Schmerz berwinden und seinen Sohn wieder zu Gnaden annehmen mchte. So ward der Markgraf wieder frei, aber seine Schtze, deren er so viele hatte, waren vom Sohne grtenteils geplndert worden. Da der Vergleich zwischen beiden von manchen nicht aufrichtig dar-gelegt worden war, so mifiel er dem Vater gnzlich. Daher entbot er seinen Anhngern, da sie den Frieden brechen und Krieg führen sollten, der auch im Jahre 1189 begann. Obgleich diejenigen, welche auf der Seite des Sohnes waren, nichts thun wollten, so wurden sie doch gezwungen, ein Heer zu sammeln und Widerstand zu leisten. Die Landschaft wurde durch Raub und Brand verwstet, namentlich litten dabei sehr die Städte Eisenberg und Leipzig, und als unter-dessen Albrechts Schwager, der Herzog Ottokar von Bhmen, ihm zu Hlfe kam, mute das Meiner Land unter den Plnderungen und Verwstungen der bhmischen Haufen noch schwerer leiden. Die-selben, welche selbst den der 30 000 Mark Silber enthaltenden Schatz des Markgrafen geraubt hatten, trieben ihr Unwesen so toll, da sich Albrecht selbst bewogen fand, sie zum Abzug aufzufordern. Doch ward dieser Kampf bald durch den neuen Kaiser Heinrich Vi. infolge eines auf einer zu Wrzburg gehaltenen Frstenversammlung zustande gekommenen Vergleiches dadurch geendigt, da Alb recht die Erbfolge im Markgraftum Meien eingerumt erhielt. Der alte Markgraf berlebte diese Austritte nicht lange. Der an seinem Herzen nagende Gram endete sein Leben bereits am 18. Fe-
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