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1. Das Königreich Sachsen und seine Fürsten - S. 51

1889 - Leipzig : Hirschfeld
Friedrich I oder der Freidige. 51 Diener und drei Rosse, flchtig irrte er in den Wldern umher oder suchte Schutz in dem Schlosse zu Groenhain, denn alles Land wurde vom Feinde besetzt und die Bewohner muten sehr unter dem Drucke desselben leiden. Eins jedoch war dem Markgrafen in seinem Unglcke geblieben: die Liebe seines Volkes. Diese half ihm spter wieder zu seinem Erbe; eine Begebenheit aber, in welcher sich die selbst das Leben aufopfernde Brgertreue in unvergelichem Glnze zeigt, mag hier angereiht wer-den. Als in demselben Jahre (1296) König Adolph nach Pegau und Leipzig vordrang, hielt er sich auch in Altenburg auf, wohin Markgraf Friedrich ebenfalls gekommen war. Als aber letzterer einer Einladung zur kniglichen Tafel auf den Abend nicht folge lei-stete, sondern in einem Wirtshause der Stadt zu Abend speiste, drang ein unbekannter Bsewicht ins Zimmer und strzte mit entbltem Schwerte auf ihn los, um ihn zu ermorden. Augenblicklich warf sich ein Freiberger Brger, dessen Name leider nicht genannt wird, der seinen frstlichen Herrn, um mit seinem Leibe den ttlichen Streich aufzufangen. Whrend er entseelt zu Boden strzte, ward der Mrder von den anwesenden markgrflichen Rittern in Stcken gehauen. Der Markgraf aber flchtete verkleidet nach Pegau. Bald sollte der Kelch der Leiden fr das Land und sein frst-liches Brderpaar geleert sein und eine freundlichere Sonne demselben aufgehen. Der König Adolph ward seiner Wrde entsetzt und eilte an den Rhein, um sich gegen seinen Gegner, den zum Könige ge-whlten Herzog Alb recht vonoe st erreich, zu behaupten. Dabei lie er den Grafen Heinrich von Nassau als Statthalter von Meien und Osterland zurck. Nachdem jedoch der Markgraf Fried-rich durch besondere Brgertreue*) in den Stand gesetzt war, ein *) Dieser rhrende Beweis von Unter trauen treue verdient der Vergessenheit ent-nsien zu werden. Es war gegen den Sommer des Jahres 1298 hin, als zwei reiche Brger von Freiberg, die Eigenlhner Haberberger und Berlewin, in ihrer abgelegenen Schmelzhtte eine bedeutende Menge Silbererz schmolzen. Da trat ein Pilger in unscheinbarer Kleidung bei ihnen ein und ward gastfreundlich mit Brot und Wein gelabt, sonst aber nicht weiter beachtet. Bei der Fortsetzung seines Geschfts sprach H. in der Freude der seinen Schatz zu seinem Freunde B. die Worte: O, da doch unsere lieben Markgrafen hier sein und diesen Klumpen Silbers sehen knnten; gern gben wir ihnen solchen Schatz hin, da sie ein Heer werben und das arme Vaterland von seinen Drngern befreien knnten!" Da sprang nach einigem Sinnen der Fremde auf, warf sein Pilgergewand ab und rief den beiden wackern Freibergern zu: So nehmt Evern unglcklichen Herrn bei Euch auf, Ihr Treuen! Wohl kannte ich die Treue meiner Freiberger, darum blieb ich immer in der Nhe dieser Stadt!" Die glcklich sich fhlenden, berraschten Fundgrbner boten nun dem 4*
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