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1. Das Königreich Sachsen und seine Fürsten - S. 61

1889 - Leipzig : Hirschfeld
Friedrich Ii der Ernsthafte. 61 schlage bedeckt, die Zunge schwoll an und wurde gelhmt, brennender Durst, Brustbeklemmungen und Erbrechen folgten, bis endlich nach drei Tagen der Tod eintrat. Drfer und Städte wurden entvlkert, in Weimar starben allein gegen 5000 und in Erfurt 16000 Menschen. Diese Heimsuchung brdete die unwissende und aberglubische Menge den Juden auf, welche die Brunnen vergiftet haben sollten. Da begann eine Judenverfolgung, welche von der Obrigkeit nicht nur zugelassen, sondern teilweise sogar angeordnet ward. Die Juden wur-den gefoltert, ihrer Gter beraubt und in groer Anzahl, selbst in Dresden, dem Feuertode berliefert. Zu allen diesen Schrecken kam noch eine Landplage. Scharen der Geielbrder, die sich Kreuzbrder nannten, durchzogen das Land. Sie trugen Filzkappen mit roten Kreuzen auf dem Kopfe und gingen von den Schultern bis zu den Hften nackend; dabei schlugen sie sich mit Geieln, an denen sich eiserne Stacheln befanden, warfen sich zur Erde und sangen: Tretet herzu, wer den wolle, Lucifer ist ein bser Geselle," und anderes mehr. So forderten sie die Leute aus, Bue zu thun und verschafften sich einen immer greren Anhang. Anfangs sah die Obrigkeit diesen Mibruchen ruhig zu, als aber das Unwesen immer rger wurde und zu vielfachen Unordnungen fhrte, wurden strenge Verbote dagegen erlassen. Friedrich hinterlie 4 Shne und 2 Tchter. Der dritte Sohn, Ludwig, trat in den geistlichen Stand, die brigen: Friedrich, spter der Strenge genannt (geb. den 13. Oct. 1331), Balthasar (geb. 1336) und Wilhelm (geb. 1342) folgten ihm in der Regierung. Die ltere Tochter, Elisabeth, vermhlte sich mit dem Burggrafen Friedrich von Nrnberg (sie war die Mutter des ersten Mark-grasen von Brandenburg aus dem Haufe Zollern und somit die Stammmutter des gegenwrtigen preuischen Knigshauses); Beatrix dagegen ward die Gemahlin des Grafen Bernhard Iv. vonan halt. Ein rauher Ernst, ein entschiedener, harter Sinn, eher Furcht als Liebe erweckend, zeigte sich in allen Unternehmungen Friedrich's. Allerdings hatte er seinen Lndersitz durch das Schwert, durch Ber-trge und Ankauf erweitert, doch waren die endlosen Fehden nicht ge-eignet, das Aufblhen der inneren Landeswohlfahrt zu frdern, wenn schon nicht verkannt werden darf, da das kraftvolle Auftreten des Landesherrn dem Bestehen des Ganzen zu gute kam.
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