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1. Das Königreich Sachsen und seine Fürsten - S. 78

1889 - Leipzig : Hirschfeld
78 Friedrich der Sanftmtige. durch nur immer grer, da Wilhelm, wie man wissen wollte, auf die rnkevollen Vorstellungen seiner obengenannten Ratgeber willens war, die Erbfolge in Thringen auf seinen Schwager, den jungen König Ladislaus von Bhmen, einen Sohn Albrecht's von Oesterreich, zu bertragen, falls er selbst ohne mnnliche Leibes-erben sterben sollte. Da nun Friedrich der Sanftmtige an seinen Bruder die Forderung stellte, die ihm feindlich gesinnten Rte und namentlich Apel von Vitzthum von seinem Hofe zu entfernen, ohne da solches geschah, so entspann sich 1446 ein fnfjhriger Bruderkrieg, in welchem nach Art der damaligen Kriegsfhrung die gegenseitigen Lnder verwstet und deren Bewohner mglichst gesch-digt wurden. Noch gelang es in demselben Jahre dem Markgrafen Albrecht von Brandenburg, den Kurfrsten, welcher Rola, den Wohnsitz Apel's, belagerte, zum Abzge zu bewegen; doch da auch auf Friedrich's Seite der Kanzler Georg von Bebenburg auf-reizend einwirkte, so war daraus das Kriegsheer bis Ltzen anfge-brechen. Die Heere der beiden Brder standen einander bereits gegen-ber, als dem Kurfrsten die Mahnung des sterbenden Vaters ins Gedchtnis kam, soda die Feindseligkeiten einstweilen wieder ruhten. Unterde hatten auch viele thringsche Grafen und Herren ein ge-Heimes Bndnis zum Sturze der Brder Vitzthum und zum Bei-stnde Friedrich's geschlossen. Der Graf Ernst von Gleichen, welcher bisher Rat und Hofmeister Herzog Wilhelm's gewesen war, erffnete 1447 den Kampf durch die Verwstung Apel'scher Gter bei Camburg und Dornburg, wofr Herzog Wilhelm mehrere Schlsser der Verbndeten zerstrte. Kurfürst Friedrich bte dafr wieder Vergeltung, indem er gleichfalls seine Mannen zusammenzog und nun die Besitzungen der Gebrder Vitzthum und ihrer Genossen (Kriebstein, Lichtenwalde :c.) eroberte und besetzte. Als er hierauf nach Freiberg zog und Rat samt Brgerschaft auffordern lie, ihm zu hul-digen und dem Herzog Wilhelm abzusagen, ereignete sich ein rh-rendes Beispiel von Unterthanentreue. An der Spitze des Rates er-klrte nmlich der greise Brgermeister Nicolaus Well er in aller Ehrerbietigkeit, sie wollten liebersterben, als ihren dem Herzog Wil-Helm eben so heilig als dem Kurfrsten geleisteten Eid brechen, und er, der lteste, wolle seinen ergraueten Kopf vorerst sich abschlagen lassen. Friedrich der Sanftmtige, dadurch gerhrt, erwiderte freundlich: Nicht Kopf ab, lieber Alter! Solche Leute, die Eid und Pflicht so wohl in acht nehmen, brauchen wir noch lnger!" In diesem verderblichen Kampfe bediente sich der Herzog Wilhelm fremder Truppen, die er, 10000 Mann stark, aus Bhmen herbeigerufen
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