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1. Das Königreich Sachsen und seine Fürsten - S. 112

1889 - Leipzig : Hirschfeld
112 Johann Friedrich der Gromtige. Mainz, der Erzbischof von Salzburg, die Herzge von Bayern, der Herzog Georg von Sachsen und die Herzge Ernst und Heinrich vonbraunschweig gehrten. Die Parteien stellten sich immer feindseliger gegeneinander, doch die drohende Trkengefahr ver-hinderte noch den Ausbruch des Krieges. Im Jahre 1541 war Philipp, der Bischof von Naumburg ge-storben, und da die Reformation daselbst bereits Wurzeln geschlagen hatte, so beschlo Johann Friedrich der Gromtige das Re-formationswerk in diesem Bistume zu vollenden, indem er gegen die ohne seine, des Landesherrn Zustimmung vom Kapitel vorgenommene Wahl des Bischofs Julius von Pflugk protestierte und den pro-testantischen Nikolaus von Amsdorf zum geistlichen Verweser einsetzte. Zu derselben Zeit, nmlich am 18. August 1541, war in den albertinischen Landen der Herzog Heinrich der Fromme gestorben, dem nun sein Sohn Moritz in der Regierung folgte. Obschon sich derselbe am Hofe seines Oheims, des Kurfrsten Johann Friedrich aufgehalten hatte und in der lutherischen Lehre erzogen worden war, trat er doch nicht dem schmalkaldischen Bunde bei, so da er sich da-durch den ohnehin gegen ihn mitrauischen Kurfrsten nur noch mehr entfremdete. Dazu kam noch, da letzterer eigenmchtig in der ihnen gemeinschaftlich angehrenden Stadt Wrzen eine von den deutschen Stnden auf dem Reichstage zu Regensburg bewilligte Trkensteuer ausgeschrieben hatte. Ehe es jedoch zu einem infolge dessen beabsich-tigten Kriege kam, stiftete Herzog Moritzen's Schwiegervater, der Landgraf Philipp von Hessen Frieden, so da die bereits kmpf-gerstet einander gegenber stehenden Heere um Ostern 1542 wieder entlassen wurden. Diese unblutige Fehde hat den Namen Fladen-krieg" erhalten, weil die Truppen nun daheim ihre Osterfladen ruhig verzehren konnten, oder weil sie, besonders in der Gegend von Wrzen und Oschatz, den Bauern die Osterfladen weggegessen hatten. Wenn nun auch scheinbar wieder ein gutes Einvernehmen zwischen Johann Friedrich und Moritz hergestellt war, so nahm letzterer doch nicht an dem Zuge gegen den erbitterten Feind des schmalkal-bischen Bundes, den Herzog Heinrich von Braunschweig teil. Der Kurfürst und Philipp von Hessen fielen in besten Land ein, verjagten den Herzog und fhrten in seinem Lande, wo die Anhnger Luther's viel hatten dulden mssen, die Reformation ein. Whrend der Kaiser einen Krieg mit Frankreich gefhrt, war die Erbitterung der Religionsparteien in Deutschland immsr hher ge-stiegen. Alle Versuche, durch Kirchenversammlungen und Reichstage
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