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1. Das Königreich Sachsen und seine Fürsten - S. 119

1889 - Leipzig : Hirschfeld
Johann Friedrich der Gromtige. 119 1548 von Augsburg nach den Niederlanden zog, mute ihm der Kur-frst dorthin folgen, und in demselben Mae, wie in Thringen der Widerstand gegen das Interim wuchs, verschlimmerte sich auch des gefangenen Fürsten Lage. Im Juli 1550 zog Johann Friedrich, wenn auch als Gefangener, wieder in Augsburg ein, da daselbst ein neuer Reichstag erffnet werden sollte. Seine Stimmung wurde frhlicher, bis er am 21. Oktober 1554 nochmals die Stadt verlie, um der Mnchen dem Kaiser nach Innsbruck zu folgen. Unterde war eine Wandelung der Verhltnisse eingetreten, welche ihm bald Befrei-ung bringen sollte. In Kurfürst Moritz war der Entschlu gereift, einerseits seinen Schwiegervater, den gefangenen Landgrafen Philipp mit Gewalt zu befreien, andrerseits aber auch die kaiserliche Macht zu brechen, deren Ziel es war, das deutsche Reich in eine spanische Provinz umzuwau-bellt. Heimlich hatte er ein Heer zusammengebracht und mit meh-rereit Fürsten, unter anberm auch mit dem Könige von Frankreich ein Bubnis abgeschlossen, so ba er pltzlich mit einer Kriegserklrung gegen den Kaiser auftrat und geraben Weges nach Throl zog. Seit Anfang Mai des Jahres 1552 war die Lage des gefangenen Kur-frsten eine wesentlich bessere geworben, ja der Kaiser htte ihm wahr-scheinlich bereits jetzt die Freiheit geschenkt, wenn der Lanbgras Philipp nicht gewesen wre, auf den sich der kaiserliche Ha geworfen hatte. Als jeboch die Kunde von dem Nahen des Kurfrsten Moritz am 19. Mai nach Innsbruck gelangte und der Kaiser sich nur durch eilige Flucht in der folgenben strmischen und regnerischen Nacht vor der Gefangenschaft rettete, entlie er vorher den Kurfrsten seiner Haft, jeboch gegen das Versprechen, ba er ihm bis auf weiteres freiwillig folgen solle. Am Morgen des 21. Mai zog beshalb Johann Fried-rich dem Kaiser nach, bis endlich am 2. August 1552 durch den Vertrag von Passau der Friede geschlossen wurde, durch welchen den Evangelischen vllige Religionsfreiheit zugesichert ward. Dabei er-hielten beide gefangene Fürsten auch ihre Freiheit wieder. Johann Friedrich galt zwar seit dem 19. Mai nicht mehr als eigentlicher Gefangener, doch enthob ihn am 1. September der Kaiser seines gegebenen Versprechens und entlie ihn mit der Erklrung, da er sich während seiner Gefangenschaft in allem Gehorsam gehalten habe. Die Rckkehr Johann Friedrich's in sein Land und zu sei-ner Familie glich einem Triumphzuge; berall wurde der Mrtyrer des evangelischen Glaubens mit Ehrenbezeugungen und Jubel ein-pfangen. Am 10. September endlich sah er in Coburg seine Ge-mahlin Sibhlla mit dem ltesten Sohne wieder. Die Stadt war
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