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1. Das Königreich Sachsen und seine Fürsten - S. 135

1889 - Leipzig : Hirschfeld
Heinrich der Fromme. 135 die schriftliche Erklrung, er werde stets sich so zu verhalten wissen, wie er es vor Gott und kaiserlicher Majestt verantworten knne, bitte aber, ihm in seinem Lande Ziel und Ma zu gnnen. Das Testament seines Bruders sei unvollzogen geblieben und somit ohne Kraft und fr ihn nicht bindend. Wolle man aber ihm wegen seines Eifers fr das Evangelium Ungemach bereiten, so werde er sich an seine Freunde (die schmalkaldischen Bundesfrsten) wenden und sich mit ihrer Hlfe zu schtzen wissen." berlie Heinrich, im Gegensatze zu seinem verstorbenen Bru-der, die Erledigung der Staatsgeschfte auch vorzugsweise seinen Rten, so war er dafr in der Einfhrung der Reformation um so thtiger. Den Anfang machte er nach Beendigung seiner Hnldignngs-reise in Leipzig, wo noch ein Teil der hhern Stnde und Professoren der alten Lehre ergeben war. Er lie daselbst die auf Georg's Befehl ihres Glaubens wegen Vertriebenen wieder aufnehmen und am Pfiugstseste (25. Mai) 1539 wurde in seiner, sowie des Kurfrsten Johann Friedrich und anderer Fürsten Gegenwart in der Nikolai-kirche daselbst von Luther die erste Predigt in deutscher Sprache ge-halten. Wie in Leipzig wurde die Reformation am 6. Juli desselben Jahres auch in Dresden, wo zwar bereits evangelische Geistliche wirk-ten, eingefhrt, und so folgten, nachdem der Herzog in dieser Weise in den beiden bedeutendsten Stdten vorgegangen war, auch die bri-gen Bewohner des Landes dem gegebenen Beispiele. Bald darauf wurde im ganzen Lande eine Kirchenvisitation ab-gehalten, welche die Aufhebung der Klster und Einziehung der geist-lichen Gter und Stiftungen, aber auch eine Klageschrift der Bischfe zu Meien und Merseburg an den Kaiser nach sich zog. Die letztere blieb jedoch, obsthon ein Proze gegen den Herzog vor dem Reichs-kammergericht eingeleitet ward, ohne nachteilige Wirkung. So war denn nun endlich in ganz Sachsen die Reformation eingefhrt. Doch dem Herzoge Heinrich, der die letzte Hand an das Werk gelegt, war es nicht lange vergnnt, die Segnungen davon zu genieen. Von mancher bitteren Erfahrung während seiner kurzen Regierung niedergebeugt, und im Vorgefhle seines nahen Todes, bertrug er am 5. August 1541, unter Beiordnung seiner Rte, den grten Teil der Regierungsgeschfte seinem lteren, erst 20 jhrigen Sohne Moritz. Bereits am 18. August desselben Jahres legte Heinrich der Fromme sein mdes Haupt zur Ruhe, nachdem er in ruhiger Er-Wartung seines Endes vorher das heilige Abendmahl genossen hatte.
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