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1. Das Königreich Sachsen und seine Fürsten - S. 151

1889 - Leipzig : Hirschfeld
August. 151 so da er, als seine Bitten um Abhlfe bei den Reichsfrsten ver-geblich waren, sich selbst Recht zu verschaffen und den Bischof ge-fangen zu nehmen suchte. Dabei wurde letzterer von Grumbach's Leuten 1558 gettet. Als dann spter Wilhelm von Grumbach nach einem Aufenthalte in Frankreich, wo er Kriegsdienste genommen hatte, wieder zurckkehrte und mit dem neuen Bischfe von Wrz-brg keine Ausshnung erlangen konnte, sammelte er Truppen und eroberte mit diesen die Stadt Wrzburg, so da der ihn als Land-friedensbrecher von dem Kaiser die Reichsacht verhngt wurde. Da nahm ihn Johann Friedrich Ii. oder der Mittlere, ein Sohn des ehemaligen Kurfrsten Johann Friedrich, der seinen Sitz in Gotha gewhlt hatte, bereitwillig mit seinen Genossen auf und widersetzte sich allen Aufforderungen der Reichsfrsten und des Kaisers, den Gechteten auszuliefern, so da schlielich auch der ihn von dem Kaiser Maximilian Ii. die Reichsacht ausgesprochen, die Vollziehung derselben aber dem schon frher zum schsischen Kreis-obersten ernannten Kurfrsten August bertragen wurde. Letzterer richtete zunchst unter dem 23. Dezember 1566 ein Verwarnungsschreiben an den Herzog; da jedoch nur eine hhnende Antwort er-folgte, so belagerte er die Stadt Gotha, deren Brger endlich nach mehreren Monaten Grumbach und seine Genossen gefangen nah-men und am 13. April 1567 die Stadt bergaben. Das Schlo Grimmenstein bei Gotha, aus welchem sich Herzog Iohann Fried-rich fr vllig sicher gehalten hatte, wurde geschleift. Grumbach und seine Genossen wurden ausgeliefert und spter hingerichtet, und nachdem auch der Rat und die Brgerschaft der Stadt knieend Ab-bitte geleistet hatten und ihnen Verzeihung geworden war, muten sie des Herzogs Bruder Johann Wilhelm als neuem Landesherrn huldigen. Johann Friedrich, welcher sich auf Gnade und Ungnade ergeben hatte, wurde von Christoph von Carlowitz dem Kaiser in Wien bergeben und er starb nach 28 jhriger Hast als 67 jh-riger Greis am 9. Mai 1595. Die letzten Jahre seines Lebens wur-den ihm von seiner Gemahlin Elisabeth von der Pfalz, welche freiwillig die Gefangenschaft mit ihm teilte, aber bereits 3 Jahre vor ihm starb, einigermaen erleichtert. Fr die Kriegskosten erhielt Kurfürst August von der ernesti-nischen Linie die mter Weida, Arnshaugk, Ziegenrck und Sachsen-brg erst unterpfndlich, und im Jahre 1660 wurden dieselben ganz an die albertinische Linie abgetreten. Aus dieser neuen Erwerbung, mit Ausnahme des zum Thringer Kreise geschlagenen Amtes Sachsen-brg, wurde der Neustdter Kreis gebildet. Bald nachher kam
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