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1. Das Königreich Sachsen und seine Fürsten - S. 160

1889 - Leipzig : Hirschfeld
160 August. Gartenkulturen, hatte Freude an Blumen, seltenen Gewchsen und der Obstbaumzucht und suchte selbst im Auslande, da damals in Sachsen die Gartenkunst noch auf einer tiefen Stufe stand, tchtige Grtner zu gewinnen. Da sie jedoch mit diesen ble Erfahrungen machte, so war sie spter wieder darauf bedacht, ihre Grten von deutschen Grtnern und Arbeitern bestellen zu lassen. In Dresden grndete sie 1581 die Hofapotheke und sie selbst besa ausgedehnte medizinische Kennt-niffe, mit denen sie Leidenden beistand; ihr vornehmster Patient war Kaiser Maximilian Ii. Auer Pulvern gegen die Brune und selbst die Hundswut, Heilpflastern gegen uere Schden n. a. mehr, hatte sie ein Giftpulver, welches vorzugsweise als Schutzmittel gegen ansteckende Krankheiten galt und ein Lebenswasser (aqua vitae), das zur Strkung und Erhaltung des Krpers und Geistes angewandt wurde. Die Rezepte zur Bereitung ihrer Arzneien hielt Anna sehr geheim und nur unter besonderen Vorsichtsmaregeln entschlo sie sich zur Mitteilung ihrer Geheimmittel an andere. Gleiche Sorgfalt und Liebe wie der Gartenkultur und Heilkunde widmete die Kur-srstin auch der Hhner- und Schafzucht; insbesondere aber lie sie sich die gewinnbringendste Ausnutzung der Milchwirtschaft angelegen sein. Letztere berlie sie nicht den unteren Wirtschaftsbeamten allein, sondern sie schlo, um das Geschft im groen zu betreiben, selbst Vertrge wegen Abnahme von Butter und Kse mit Leipziger und anderen Brgern ab. Obschon sie zuweilen einen harten Sinn zeigte, so war sie doch auch wieder eine Wohlthterin und Freundin der Armen, die ihr bei ihrem Tode mit Recht nachrhmten, da sie mit der Mutter Anna einen Beutel, eine Apotheke, eine Kirche und eine Versorgung gehabt." Sie drngte sich nicht, wie mehrfach be-hauptet wurde, in die Staatsverwaltung, sondern unterlie es viel-mehr umsichtig, in Regierungsangelegenheiten einen entscheidenden Einflu auf den Kurfrsten auszuben, der von ihr immer ihr Herr und Gemahl" genannt wurde. Vom Jahre 1580 mehrfach von Krankheiten heimgesucht, hatte Mutter Anna wiederholt Todesahnungen, bis sie im Sommer 1585 so schwach wurde, da ihr selbst das Briefschreiben schwer fiel. Wh-rend ihrer letzten Krankheit weilte der Kurfürst in ihrer Nhe und am 1. Oktober 1585 schlo sie fr immer ihre Augen. Sie war jedoch nicht an der zu jener Zeit eben in Sachsen und besonders Dresden herrschenden Pest erkrankt. Als ihr Leichnam nach Freiberg gebracht wurde, um in dem dortigen Dome beigesetzt zu werden, er-ging vielmehr der Befehl, da die Leute, die durch Gottes Ver-
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