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1. Das Königreich Sachsen und seine Fürsten - S. 172

1889 - Leipzig : Hirschfeld
172 Johann Georg I. an mit zu den Geschften der Regierung gezogen und zum Land-jgermeister ernannt, bereiste er das Gebirge, wo er die nach Kur-frsts August Tode ganz verfallene Holzordnung wieder herstellte. Im Jahre 1611 befand er sich in Mhlhausen; da traf ihn die unerwartete Nachricht von dem Tode seines Bruders Christian, welche ihn nach Dresden zurckrief. Als im folgenden Jahre der Kaiser Rudolf Ii. starb, bernahm er mit dem Pfalzgrafen Johann von Zweibrcken das Reichsvikariat, und seiner Vermittelnng hatte es darauf auch König Matthias von Bhmen und Ungarn zu danken, da er am 3. Juni 1612 in Frankfurt zum deutschen Kaiser gewhlt ward. Bei seiner Anhnglichkeit an das kaiserliche Haus und Abneigung gegen den Kurfrsten von der Pfalz und den von letzterem vertre-tenen Calvinismus trat Johann Georg wie sein Bruder Chri-stian der Union nicht bei, im Gegenteile wandte er sich dem in-zwischen (1617) zum Könige von Bhmen gekrnten Erzherzoge Fer-dinand von Steiermark zu, welchem er auch, als derselbe mit dem Kaiser Matthias nach Dresden gekommen war, seine Stimme fr seine Erwhlung zum rmischen Könige zusagte. Dabei hielt er aber fest an dem protestantischen Bekenntnisse. Daher ordnete er auch im Oktober 1617 in seinem Lande die dreitgige Feier des ersten Reformationsjubilums an, welches trotz der vorangegangenen Drohungen der Gegenpartei, dieses Jubel- in ein Klagesest verwan-dein zu wollen, allenthalben mit Dank und Freude begangen wurde, obschon bereits damals eine bange Gewitterschwle der Religionsver-Hltnisse wegen der Deutschland lagerte. Schon im nchsten Jahre 1618 sollte dieses lngst gefrchtete Gewitter sich entladen und der schreckbare Religionskrieg von 30 jhriger Dauer zum Ausbruch kommen, welcher in seiner letzten greren Hlfte unser teures Sachsenland unmittelbar berhrte und durch welchen die vom Vater August noch herrhrende Blte des-selben unter furchtbaren, das Land entvlkernden, seine herrlichen Fluren in traurige Einden verwandelnden und Städte und Drfer in Trmmer strzenden Strmen gebrochen wurde. In Bhmen waren den Protestanten die ihnen durch den kaiserlichen Majestts-brief verbrgten Rechte von fetten hherer katholischer Geistlichen nicht beachtet worden, so da am 23. Mai 1618 eine Deputation zu den knig-lichen Statthaltern auf das Prager Schlo ging, um ihre Beschwerden vorzubringen. Infolge der dabei stattgehabten heftigen Auftritte wur-den die beiden Statthalter Wilhelm von Slavata und Jaros-laus von Martinitz nebst ihrem Sekretr Fabricius Platter
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