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1. Das Königreich Sachsen und seine Fürsten - S. 206

1889 - Leipzig : Hirschfeld
206 Kurfürst Friedrich August I. vember 1716, nachdem der König und Kursrst auch den russischen Czar zu Hlse gerufen hatte, der endliche Friedensschlu folgte. Doch blieb die russische Armee noch 2 Jahre lang in Polen stehen, wh-rend die schsischen Truppen Polen verlassen muten. Der von Meuchelmrderhand in den Lausgrben von Frede-rikshall herbeigefhrte Tod Karl's Xii. befreite endlich am 11. De-zember 1718 unfern Kurfrsten von fernem gefhrlichen Gegner, worauf dessen Schwester und Nachfolgerin Ulrike Eleonore 1719 Frieden schlo. Unter beiderseitiger Begebung aller Ansprche wurden die Waffen gestreckt, Friedrich August als König von Polen anerkannt und Stanislaus mit dem bloen Knigstitel und einer Entsch-digung von 1 Million Thaler zufrieden gestellt. So war denn der langwierige, fr unser schsisches Vaterland so unheilvolle Krieg, in welchen Friedrich August einzig und allein wegen der polnischen Krone verwickelt worden war, beendigt. Aber obschon die Waffen ruh-teu, dauerten doch die Unruhen und Parteiungen im Innern Po-lens noch fort und es gelang dem Könige nicht einmal, feinem gleich-namigen Sohne das Erbe der polnischen Krone zu sichern, da er von den Huptern der polnischen Nation gezwungen ward, eine urkundliche Erklrung darber auszustellen, da ihnen nach seinem Tode die Wahl eines Knigs vllig frei stehe. Nach Wiederherstellung seines etwas gelockerten guten Einver-nehmens mit dem Könige Friedrich Wilhelm I. von Preußen veranstaltete Friedrich August I. bei Zeithain an der Elbe vom 30. Mai bis 29. Juni 1730 das groe Lustlager, ein glanzvolles militrisches Fest, dessen Kosten sich auf 968,780 Thaler beliefen und wodurch er zugleich der Welt seine nach dem schwedischen Kriege wie-der hergestellte, 30,000 Mann starke Armee zeigen wollte. Bei dem-selben waren auer dem Könige von Preußen und seinem Kronprin-zen, dem spteren Könige Friedrich Ii. oder Groen, noch 47 andere Fürsten zugegen. Die bungen der Armee, deren eine Ab-teilung als Jauitschareu gekleidet und bewaffnet und mit 20 Mohren zur Feldmusik versehen war, fanden auf einem von 500 Bauern und 250 Bergleuten geebneten Lagerplatze von 3 ? Meilen statt, während eine mit 550 hollndisch gekleideten Matrosen bemannte kleine Flotte, deren Hauptschiff mit vergoldetem Schnitzwerk allein mit einem Kostenaufwands von 15,000 Thlr. ausgerstet worden war, auf der Elbe schwamm. Am jenseitigen Elbufer bei Riesa strahlte des Abends eine Illumination von mehr als einer halben Million Lampen. Be-sonders zeichnete sich ein Feuerwerksgerste aus, das einen Palast darstellte, an welchem 200 Zimmerleute mehrere Monate hindurch
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