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1. Geschichtsbilder für Volksschulen - S. 52

1889 - Danzig : Gruihn
52 41. Wilhelm Tell. (Sage.) Gehler. Die Schweizer waren ehemals Unterthanen des deutschen Reiches. Unter dem Kaiser Albrecht I. von sterreich (12981308) that Gest l er, Landvogt zu Uri und Schwyz, den Laudleuteu daselbst groen Zwang an, hielt sie streng und hart und nahm sich vor, eine Feste in Uri zu bauen, damit er und andere Landvgte nach ihm um so sicherer dort wohueu mchten, wenn Aufruhr entstnde. Er sing an, den Bau ms Werk zu setzen, und wenn ihn jemand fragte, wie die Feste heien werde, antwortete er: Zwing Uri wird ihr Name sein.'' Das verdro die edeln Landsassen und gemeinen 'Landleute in Uri, und als sie sich das merkeu lieen, wurde Geler grimmig und drohte, er wolle sie so weich und zahm machen, da man sie um einen Finger winden knnte. Der Hut. Da lie er zu Altdorf eine Stange ausrichten, einen Hut oben daraus hngen und gebieten, da jeder, der vorberginge, sich vor dem Hute neigen sollte, als ob der König selbst zugegen wre, widrigenfalls ihn Verlust seines Gutes und Leibesstrafe treffen wrde. Auch stellte er einen steten Wchter hin, der diejenigen anzeigen sollte, welche dem Gebote nicht Folge leisteten. Dieser groe bermut drckte das Volk schwer. Da ging einst ein redlicher, frommer Landmann, Wilhelm Tell genannt, an dem aufgesteckten Hnte vorber, ohne sich vor ihm zu eigen. Das ward dem Landvogte angezeigt. Dieser berief den -tell vor sich und fragte ihn, warum er seinem Gebote nicht gehorsam wre. Tell gab zur Antwort: Lieber Herr, es ist von ungefhr und nicht aus Verachtung geschehen; ich fachte nicht, da es Euer Gnaden so hoch ansehen wrden." Tells Schuf;. Nun war Tell ein guter Armbrustschtze, da man einen bessern kaum fand, und er hatte hbsche Kinder, die ihm lieb waren. Die lie der Landvogt holen und sprach: Tell, welches unter deu Kiuderu ist dir das liebste V" Tell antwortete: Herr, sie siud mir alle gleich lieb." Da sprach der Landvogt: Wohlan, Tell, du bist ein guter Schtze, wie ich hrte. Nun wirst dn deine Knust vor mir bewhren und einem deiner Kinder einen Apfel vom Haupte schieen; triffst du ihn nicht auf den ersten Schu, so kostet es dein Leben." Tell erschrak und bat um Gottes Willen, da er ihm bcit Schu er-kee; denn es wre unnatrlich, da er auf sein liebes Kind schieen solle; er wolle lieber sterben. Der Landvogt sprach: Das mnt dn thuu oder du und das I Kind sterben." Nun sah Tell, da er nicht ausweichen konnte, und bat Gott inniglich, da er ihn und sein liebes Kind behten mchte. Darauf nahm er seine Armbrust, spannte sie, legte den Pfeil auf und steckte noch einen Pfeil hinten in sein Koller. Der Landvogt selber legte dem Kinde den Apfel auf das Haupt; Tell zielte und scho ihn glcklich dem Kinde vom Scheitel. Tells (ikrmtrtcutmhme. Der Landvogt verwunderte sich des meisterhaften Schusses und lobte den Tell wegen seiner Kunst. Aber eins," sprach er, wirst dn mir sagen, was bedeutet es, da du den zweiten Pfeil hinten in das Koller stecktest?" Tell erschrak und sprach: Das ist so der Schtzen Gewohnheit." Der iandoogt aber wute wohl, da Tell etwas anderes im Sinne gehabt hatte, und redete ihm gtlich zu: Tell, nun sage mir frhlich die Wahrheit und frchte nichts; du sollst deines Lebens sicher sein; aber die gegebene Antwort nehme ich nicht an." Da sprach Wilhelm Tell: Wohlan, Herr,' da ihr mich meines Lebens versichert habt, so will ich euch die Wahrheit sagen. Htte ich den Apfel verfehlt, so wrde ich euch mit dem anderen Pfeile nicht verfehlt haben." Darber er-schrak der Vogt und sprach: Deines Lebens habe ich dich zwar versichert; weil ich aber deinen bsen Willen gegen mich erkannt habe, so will ich dich an einen Ort führen laffeit, wo du weder Sonne noch Mond sehen sollst, damit ich vor dtr sicher sei." Hierauf lie er ihn binden und auf ein Schiff führen; denn er wollte den Gefangenen in das Schlo K na cht bringen. Ter Sturm. Als sie nun auf dem See waren, da brach ein so groer Sturmwind los, da sie alle elend zu verderben meinten. Da sprach der Diener einer zum Landvogt: Herr, ihr seh t eure und unsere Lebensgefahr; mm ist der -itell ein starker Mann und versteht sich gut darauf, mit einem Fahrzeuge umzu-gehen; man sollte ihn jetzt in der Not gebrauchen." Von Furcht erbleicht, wandte sich der Landvogt an Tell mit den Worten: Wenn dn dir getrautest, uus aus dieser Gefahr zu helfen, so wollt' ich dich deiner Bande entledigen." Tell gab zur Antwort: Ja, Herr, ich getraue mir, uns mit Gottes Hilfe wohl zu
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