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1. Geschichtsbilder für Volksschulen - S. 79

1889 - Danzig : Gruihn
79 Vorgngern gemacht worden, wuchsen immer grer. Endlich wurden aus allen Teilen des Reiches die vornehmsten und klgsten Männer zu einer beratenden Versammlung nach Paris zusammenberufen und um Rat gefragt, wie man wohl dem Lande helfen knne. Ansang der Nevolution. Aber die Versammlung konnte den rechten Rat nicht geben. Der Adel, die Geistlichen und die reichen Klster, die bisher von allen Abgaben frei gewesen waren, wollten auch jetzt ihre Vorrechte behalten. Darber wurden die Männer vom Brgerstande erzrnt. Menschen, die bei allgemeiner Verwirrung zu gewinnen hofften, reizten berdies das Volk immer mehr auf und riefen ihm zu: Helft euch selber mit Gewalt," und dem lange gedrckten Volke schien dieser Ruf gar s. So zog denn ein wilder, aufgehetzter Volkshaufen lrmend und tobeud durch die Straen von Paris. Bewaffnet strmte derselbe ' nach der Bastille, dem alten Staatsgesugnisse, ttete die ganze Schar der Schweizersoldaten, die dasselbe bewachten, steckte die Kpfe der Anfhrer auf lange Piken und trug sie jubelnd durch die Stadt. Das war der Au-fang der franzsischen Revolution. Behandlung des Knigs. Die Adeligen und vornehmen Geistlichen sahen nun wohl, wie schlimm es ihnen ergehen knne, und suchten auf jede Weise aus dem Laude zu flchten. Unter dem Namen Emigranten blieben sie meist am Rheine und verdienten oft mit saurer Mhe ihr tgliches Brot. In Paris aber wurde es immer rger und rger. Der wilde Pbel strmte nach Versailles, wo der König wohnte, tobte, mordete feine Leute und zwang den König, mit der Knigin in einer Kutsche nach Paris zu fahren. Unterwegs jubelte das zum Teil betrunkene Volk immer neben der Kutsche her, scho auch zuweilen hinein und fluchte zwischenein dem Könige und der Knigin. Man kann sich denken, welche angstvollen Stunden das fr den König waren. Die Alncht. In Paris hatte er fortwhrend viel Herzeleid, so da er beschlo, heimlich seinen Brdern zu folgen, die schon nach Deutschland entflohen waren. Er fuhr also mit seiner ganzen Familiestill davon. Unterwegs sah ihn aber in einer Stadt der Postmeister, erkannte ihn und machte Lrm. Sogleich mute der König umkehren; seine Bedienten wurden mit Stricken ans dem Kutschersitze festgebunden; Soldaten marschierten wie bei Gefangenen neben dem kniglichen Wagen her, und langsamen Schrittes fuhr dieser nun durch die gedrngt vollen Straen der groen Hauptstadt nach dem kniglichen Schlosse. Hier wurde der König ganz tuic ein Gefangener gehalten. Die National-Versammlung. Indes regierte in Paris jene Versammlung, welche der König anfangs zusammenberufen hatte, um ihren Rat zu hren. Sie bestand meistens ans Mnnern aus dem Brger stnde, hie die National-Versammlnng, und das ganze Volk gehorchte ihr. Nach-dem sie einmal aufgehrt hatte, dem Könige zu gehorchen, ging sie immer weiter. Gottlose Menschen erhielten in ihr die Oberhand; die Besseres wuten und wollten, schwiegen; viele Greuel geschahen. Endlich nahmen sie den König und seine Familie gefangen und erklrten, iit Frankreich solle kein König mehr sein, das Land sei eine Republik, und zum Andenken an den glorreichen Tag dieser Erklrung (1702) sollten in Frankreich die Jahre l'on da ab gezhlt werden. Das Volk freute sich darber und hielt sich jetzt fr frei und glcklich. Alle, die es noch mit der von Gott verordneten Obrigkeit, mit dem Könige, hielten, wurden ergriffen, eingesteckt und enthauptet. Die Scharfrichter konnten mit all den Unglcklichen, die nun hingerichtet wurden, nicht mehr fertig werden; deshalb wurde das Fallbeil, die Guillotine, angewendet, um desto mehr Menschen abschlachten zu knnen. Krliger, Geschichtsbilder fr Volksschulen. 6
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