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1. Geschichtsbilder für Volksschulen - S. 84

1889 - Danzig : Gruihn
84 ihr einen Myrtenkranz berreichte und dabei ein Gedicht hersagte, da hob sie das Kind auf und kte es. Nach der Hochzeit wurde Luise eitte vortreffliche Hausfrau und lebte sowohl als Kronprinzessin, wie spter als Knigin in groer Einfachheit. Paretz. Sehr gern wohnte das hohe Paar auf dem Landgute Paretz bei Potsdam, und Luise lie sich gern die gndige Frau von Paretz" nennen. Wurde hier das Erntefest gefeiert, so ging es sehr vergngt her. Die Musikanten spielten ihre besten Weisen, und auch der König und die Knigin beteiligten sich am Erntetanz. Wenn dann an die Kinder groe Krbe voll Honigkuchen und Pfeffernsse ausgeteilt wurden, so hrte man oft die Kleinen rufen: Mir auch was, Frau Knigin!" Die Leidensjahre. Nach den unglcklichen Schlachten von Jena und Auerjtdt, Eylau und Friedland begann eine trbe Zeit fr Preußen. Die Knigin flchtete, wie wir wissen, nach Knigsberg. Unterwegs aber schrieb sie in ihr Tagebuch: Wer nie sein Brot mit Thrnen a, wer nie die kummervollen Nchte auf seinem Bette weinend sa: der kennt euch nicht, ihr himmlischen Mchte!" Als die Franzosen gegen Knigsberg vorrckten, da floh Luise, trotzdem sie am Nerveusieber litt, bei der strengsten Klte nach Memel und schrieb bald darauf an ihren Vater: Mit uns ist es aus, wenn auch nicht fr immer, doch fr jetzt; aber ich glaube fest an Gott und bin der Hoffnung, da auf die jetzige Zeit eine bessere folgen wird." frieden zu Tilsit. Da nach dem unglcklichen Kriege die Friedens-Verhandlungen begannen, vermochte es die Knigin der sich', auch in Tilsit zu erscheinen. Sie uerte gegen Napoleon, da sie von seinem Edelnuttc einen fr Preußen gnstigen Frieden hoffe. Der Kaiser aber sagte zum Könige: Wie konnten Sie es wagen, mit mir dett Krieg anzufangen?" Luise antwortete: Dem Ruhme Friedrichs des Groen war es erlaubt, uns der unsere Krfte zu tuschen, wenn anders wir uns getuscht haben." Int weiteren Verlause des Gesprchs bot Napoleon der Knigin aus Hflichkeit eine schne Rose cut. Da aber Friedrich Wilhelm vorher schon alles verfntfjt hatte, Magdeburg beim Friedensschlsse nicht zu verlieren, so'sprach Luise: Ich nehme diese Nose, aber nicht ohne Magdeburg." Napoleon blieb jedoch unerbittlich. Lnisens Cnde. Die Knigin sollte die neue, bessere Zeit nicht mehr erleben, j Als sie den lange ersehnten Besuch bei ; ihrem Vater, dem Herzog von Mccklen-l D brg - Strelitz, machte, stellten sich Husten \\ \V I und Fieber ein. Ein heftiger Brustkrampf ^u^'' brachte sie dem Tode nahe. Frh am 19. Juli 1810 kam der König mit seinen beiden ltesten Shnen an. Es war die letzte Freude fr die Sterbende. Der König war gebrochen vom Schmerz. Man wollte ihn trsten, es fei ja noch Hoffnung da. Ach," sagte er, wenn sie nicht mein wre, wrde sie leben; aber da sie meine Frau ist, stirbt sie gc-wi." Es nahte die Todesstunde. Der König sa mit Sterbebette; er hatte ihre rechte Hand ergriffen. Es war kurz vor 0 Uhr, als die Knigin sanft das Haupt zurckbog, die Augen schlo und ausrief: Herr Jesus, mach' es kurz!" Mit diesem stillen Seufzer endete ihr Leben. Der König war Knigin Luise. I
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