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1. Geschichtsbilder für Volksschulen - S. 91

1889 - Danzig : Gruihn
91 nach Beendigung langer Unterhandlungen dein Volke eine Verfassung, d. y. cht Grundgesetz, nach welchem zwei Krperschaften gebildet sind: 1) das Herrenhaus und 2) das Abgeordnetenhaus. Ersteres besteht teils aus erblichen, teils aus den Uuut Könige gewhlten Mitgliedern. Fr das Abgeordnetenhaus werden die Mitglieder (Abgeordnete) vom Volke alle fnf Jahre gewhlt. Beide Huser oder Kammern bilden den Landtag und haben Anteil an der Gesetzgebung. der Krieg und Frieden entscheidet jedoch der König allein. Friedrich Wilhelm Iv. erwarb die beiden Frstentmer Hohenzollern, welche von den daselbst regierenden Fürsten an Preußen abgetreten wurden. Die deutsche Nationalversammlung. 1848. Im Jahre 1848 wollte man auch fr ganz Deutschland eine Verfassung zu stnde bringen. Es wurden daher tum den Einzelstaaten aus freien Wahlen hervorge-gangene Abgeordnete nach Frankfurt a. M. gesandt, da dieselben der die Verfassung berieten. Die Versammlung, welche den Namen deutsche Nationalversammlung fhrte, wollte auch die Einheit Deutschlands herstellen und whlte einen deutschen Kaiser (1849). Die Wahl fiel ans Friedrich Wilhelm Iv., der jedoch die Kaiser-krne ablehnte, da sie ihm nicht int Einverstndnis mit den Fürsten des Reiches angeboten ward, und er wahrscheinlich auch einen Krieg mit Rußland vermeiden wollte, das eine einheitliche Gestaltung Deutschlands nicht dulden mochte. Darauf kam es au vielen Orten Deutschlands zum Aufstande. Nach Friedrich Wilhelm Iv. dem Groherzogtum Baden sandte der preni-sche König den Prinzen von Preußen (spter Kaiser Wilhelm I.), welcher den dortigen Aufruhr mit einem Heere dmpfte. Wohin der König gehrt. Friedrich Wilhelm Iv. war ein grundgtiger, durch und durch christlicher Mann. Einst machte er eine Reise. In einem Dorfe wurde er festlich empfangen. Die Schulkinder mit ihrem Lehrer begrten ihn, und eiu kleines Mdchen sagte ihm ein Gedicht her, worber er sich sehr freute. Du hast deine Sache schn gemacht, mein Kind," sprach der hohe, freundliche Herr. Nun will ich dir aber auch eiue Frage vorlegen. Wohin gehrt das?" fragte er und zeigte dem Kiude eiue Apfelsine. In das Pflanzenreich," erwiderte schchtern das Mdchen. Wohin nun das?" fragte der König weiter und zeigte auf eiu Goldstck. Jus Mineralreich," war die Antwort. Wohin gehre ich denn, mein Kind?" war die dritte Frage. Freundlich blickte das Kind den König an und sagte: Ins Himmelreich." Da glnzte eine Thrne in dem Auge des Knigs, und er hob das Mgdlein empor und kte es. (Elisabeth. Gnde des Knigs. Friedrich Wilhelm Iv. war mit Elisabeth, Prinzessin von Bayern, vermhlt. Diese besa eine hohe Bildung und ein edles Herz. Fr Arme und Notleidende gab sie groe Summen aus. Ihrem Gemahl war die hohe Frau mit Liebe und Treue ergeben, und als derselbe (1857) schwer erkrankte, pflegte sie ihn mit groer Aufopferung. Als die Zunge des Knigs gegen das Ende seines Leidens wie gelhmt war, fragte seine edle Gemahlin ihn eines Tages: Hast im beim teilt Wort, kein Zeichen fr mich?" Sprachlos schaute er die betrbte Knigin an, erhob sich vom Stuhle und sagte endlich mit zuckendem Ge-sichte: Meine teure, heigeliebte Frau!" Dies sind die letzten Worte.
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